Rezension „Wenn’s einfach wär, würd’s jeder machen“ – Petra Hülsmann

Bastei Lübbe Verlag* | Taschenbuch | 576 Seiten | 12,90 € |Amazon* und im örtlichen Buchhandel

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INHALT:

Damit hatte die beliebte Musiklehrerin Annika nicht gerechnet: Aus heiterem Himmel wird sie von ihrer Traumschule im Hamburger Elbvorort an eine Albtraumschule im absoluten Problembezirk versetzt. Nicht nur, dass die Schüler dort mehr an YouTube als an Hausaufgaben interessiert sind – die Musical-AG, die Annika gründet, stellt sich auch noch als völlig talentfrei heraus. Aber wenn’s einfach wär, würd’s schließlich jeder machen. Annika gibt nicht auf und wendet sich hilfesuchend an Tristan, ihre erste große Liebe und inzwischen Regisseur. Von nun an spielt sich das Theater jedoch mehr vor als auf der Bühne ab, und das Chaos geht erst richtig los.

MEINUNG:

Ich habe bisher jeden Roman von Petra Hülsmann gelesen und bin schon lange Fan der Autorin. Leider konnten mich ihre letzten beiden Romane aber nicht so überzeugen. Mir gefiel die Charakteranlage der Protagonistin nicht mehr so richtig. Ich war also relativ skeptisch, was das neue Buch anging, doch das hat sich ganz schnell in Wohlgefallen aufgelöst.

Annika fand ich zunächst ein bisschen arrogant, obwohl auch in ihrer Schulzeit einige Dinge falsch gelaufen sind, die sie eines besseren belehren sollten. Sie kann sich mit der Tatsache, dass sie an eine Schule in einem Problembezirk versetzt wird zunächst überhaupt nicht abfinden und gibt gefühlt dafür einer höheren Macht die Schuld á la jeder hätte es mehr verdient als sie. Was mich beruhigt hat, dass sie mit ihrer Einstellung aber auch von ihren Freunden zum Teil Missfallen erntet. Mit der Gründung der Musical-AG ändert sich sowohl Annikas Einstellung und Motivation, obwohl diese eigentlich aus ganzen Motiven heraus gründet. Doch wo Annika sich zuvor hat eigentlich mehr treiben lassen in ihrem Beruf, setzt sie sich nun massiv für den Erfolg dieses Projektes ein und mobilisiert sogar Tristan.

Die Faszination von Tristan fand ich persönlich nicht so richtig nachvollziehbar, denn die beiden haben sich zum letzten Mal gesehen als 15/ 16 Jahre alt waren und es gab auch keine Beziehung, weil Tristan ihr einen Korb gegeben hat. Trotzdem hat sich genau das auf ihre Beziehungen danach ausgewirkt und sie konnte ihn einfach nicht vergessen. Für mich blieb das unverständlich, aber zum Charakter von Annika passt es wohl.

Besonders gut gefielen mir die Schüler und die Szenen in der Schule. Petra Hülsmann hat ihr ein paar echte Unikate geschaffen (ich sag nur Heaven-Tanita!), die ich wirklich ins Herz geschlossen habe und von denen ich einfach gerne gelesen habe. Die Autorin greift hier einige Probleme auf, aber ich finde es bleibt für die Art des Romans im Rahmen. Die Botschaften, die sie hier vermittelt, sind aber schön verpackt und regen auch zum Nachdenken an. Ganz besonders toll fand ich, dass Annika diesmal nicht in Ottensen gewohnt hat, sondern in Eilbek, meiner direkten Nachbarschaft. Es tauchen auch wieder alte Bekannte auf, wie z.B. Knut, der in gewohnter Manier wichtige Lebens- und Liebestipps gibt.

Natürlich gibt es auch wieder eine Liebesgeschichte, die diesmal sogar eine Dreiecksgeschichte ist. Die war für mich aber sehr gut gemacht. In der Regel kommt die Protagonistin in den Romanen von Petra Hülsmann immer mit dem erwähnten Mann auf dem Klappentext zusammen. Darauf war ich so fokussiert, dass ich das Anbandeln mit Mann Nr. 2 richtig genießen konnte und für mich dann auch einen gewissen Überraschungseffekt hatte. Schön, dass man immer noch überrascht werden kann. 😊

FAZIT:

Wenn’s einfach wär, würd’s jeder machen, Petra Hülsmanns bisher seitenstärkstes Werk, von dem ich jede Seite genossen habe und mir gewünscht habe, dass es nicht so schnell ausgelesen gewesen wäre. Jetzt heißt es wieder warten, aber nach dem Roman, ist (hoffentlich) auch schon vor dem nächsten Roman

Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

Das Buch wurde mir als Rezensionsexemplar freundlicherweise vom Bastei Lübbe Verlag* zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür!

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8 Kommentare zu „Rezension „Wenn’s einfach wär, würd’s jeder machen“ – Petra Hülsmann

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