Rezension „Wie wir sind“ – Anna Hope

Hanser Verlag* |Gebundene Ausgabe |Übersetzer: Eva Bonné |368 Seiten | 22,00 € |Amazon* und im örtlichen Buchhandel

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INHALT:

Nach einer atemlosen gemeinsamen Zeit in London stehen Hannah, Cate und Lissa mit Mitte dreißig an ganz unterschiedlichen Punkten. Hannah liebt ihr Leben und das Leben mit Nathan, doch alles scheint wertlos ohne ein Kind. Cate ist nach der Geburt ihres Sohnes nach Canterbury gezogen und hat das Gefühl, sich mehr und mehr selbst zu verlieren. Und Lissa steht nach einer schwierigen Beziehung auf der Schwelle zu ihrem Traum. Was wollen wir, was können wir sein?

MEINUNG:

Geschichten um drei Frauen scheinen momentan recht beliebt zu sein. So las ich bereits Drei Wünsche von Laura Karasek, wo es ebenfalls um drei Frauen, ihr Leben und ihre Bedürfnisse ging.

Was wir sind spielt in Groß Britannien und es geht um die drei Frauen und Freundinnen, Hannah, Cate und Lissa. Hannah ist glücklich verheiratet und es fehlt ihr an nichts im Leben, außer dass sie nicht schwanger wird. Cate ist von London nach Canterbury gezogen, um dort mit ihrem neugeborenen Sohn und Mann in ein Haus zu ziehen. In diese neue Rolle herein zu wachsen gelingt ihr nicht so gut. Lissa ist Schauspielerin und steht der Chance auf eine Traumrolle gegenüber. Nur mit der Liebe klappt es noch nicht so richtig.

Die Kapitel sind recht umfassend, aber innerhalb der Kapitel wechseln immer wieder die Sichten zwischen den drei Frauen. Das Erzähltempo ist sehr ruhig und man fragt sich am Anfang, worauf das Ganze hinauslaufen wird. Zu Anfang ist natürlich relativ schnell klar, dass alle drei Frauen an einem Punkt im Leben sind, an dem sie nicht wirklich glücklich sind und der danach dazu auffordert etwas zu ändern. Im Gegensatz zu anderen Geschichten dieser Art ist der Grundtenor des Buches aber nicht melodramatisch oder deprimierend. Ich mochte die doch recht bildhafte Sprache der Autorin und konnte mir vieles sehr gut vor meinem geistigen Auge vorstellen. Ich mag sowieso gerne englische Literatur.

Ich fand alle drei Frauen so semi-sympathisch. Ich hatte den Eindruck, dass vor allem Lissa und Hannah doch sehr mit sich beschäftigt sind und dass sie sich gegenseitig nicht wirklich in dieser schwierigen Phase des Lebens beistehen. Vor allem zwischen Hannah und Cate, die sich schon aus der Schulzeit kennen ist es immer ein „Eiertanz“, da Cate relativ ungeplant schwanger geworden ist, von einem Mann, denn sie noch nicht lange kannte und Hannah nun nicht schwanger wird. Für Cates Sorgen zeigt Hannah wenig Verständnis, was ich ziemlich unsympathisch fand. Auch die Beziehung zwischen Lissa und Hannah, die sich aus dem Studium kennen, wirkt etwas unterkühlt und die geht auf die andere nicht so wirklich ein. Über ihre eigenen Probleme und Sorgen vergessen sie , dass Freundschaft wichtig ist, um sich auch gegenseitig beistehen zu können oder Impulse in die richtige geben kann.

FAZIT:

Was wird sind ist ein ruhiges Buch über drei Frauen in englischer Kulisse, die ihren Platz und Weg im Leben noch finden müssen. Ich mochte vor allem den Schreib- und Erzählstil der Autorin, hätte mir aber gewünscht, dass die drei mehr für ihre Freundschaft tun.

Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Das Buch wurde mir als Rezensionsexemplar freundlicherweise vom Buecher.dezur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür! Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

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4 Kommentare zu „Rezension „Wie wir sind“ – Anna Hope

  1. Ich habe Was wir sind auch sehr gerne gelesen, weil mir – wie Dir – auch besonders gut der flüssige Schreibstil der Autorin gefallen hat. Die Freundschaften untereinander fand ich sehr realistisch dargestellt: Leider tun sich ja gerade Frauen immer schwer damit, sich nicht mit anderen zu vergleichen und un-oder bewusst mit anderen Frauen oder sogar Freundinnen in Konkurrenz zu treten. Wie jede der Frauen versucht, ihren Weg zu finden und sich von den Anderen abzugrenzen, fand ich sehr berührend. Trotzdem wollte ich die Drei am liebsten auch ein paar Mal schütteln, dass sie gefälligst miteinander reden und mehr in ihre Freundschaft investieren sollen! 🙂

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    1. Das hast du sehr gut zusammengefasst mit den Freundschaften. Das mit dem Abgrenzen scheint irgendwie vor allem zwischen Frauen normal zu sein, aber ich finde es nicht unbedingt gut. Freundschaft ist am Ende, dass was bleibt. Mir ist vor allem Hannahs Verhalten echt oft sauer aufgestoßen. Fand auch nicht gut, dass sie mit Lissa ins Theater wollte und dann einfach nicht mit den Vorstellung geht. Konnte ich irgendwie nicht fassen so ein Verhalten.

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