Es ist mal wieder Zeit für drei Bücher vom SuB! Ich würde sagen, dass es besser laufen könnte, aber ein paar Bücher sind im ersten Halbjahr schon zusammen gekommen. Weitere drei möchte ich euch nun wieder vorstellen. 🙂 Ich versuche es spoilerfrei zu halten!
Das Gegenteil von Einsamkeit von Marina Keegan
Ich hatte das Buch schon lange auf dem SuB und habe es einfach nicht geschafft endlich mal dazu zu greifen. Grundsätzlich bin ich auch kein großer Fan von Kurzgeschichten. Dennoch wird Marina Keegan ja als großes Talent gehandelt und ich muss sagen, dass es wirklich tragisch ist, dass sie schon verstorben ist. Ihre Kurzgeschichten und Essays sind sehr vielfältig und häufig aus der Ich-Perpektive geschrieben, wobei sicher auch einige Dinge autobiographisch waren. Inhaltlich ist in diesen Geschichten noch gar nicht mal so viel passiert, aber die Zeichnung der Charaktere gelingt Marina Keegan großartig. Sie hat hier einen ungeheuren Blicke for Details und Zwischentöne. Es sind häufig Geschichte aus dem Alltag. Ich hatte den Eindruck jede Geschichte hat so ein großes Thema, was behandelt wurde. Die Charaktere sind sehr unterschiedlich und auch besonders, keine Durchschnittsmenschen. Einige Stories regen auch richtig zum Nachdenken an und lassen sogar politische Motive erahnen. Bei Kurzgeschichten bleiben bei mir immer nur einige hängen, aber das lädt dazu ein das Buch nochmals zu lesen und das werde ich sicher tun. 🙂
Die Erfindung der Flügel von Sue Monk Kidd
Ebenfalls ein Buch, was ich unbedingt lesen wollte. Mein Interesse an Bücher über Rassenproblematik in den USA (egal, welche Zeit) ist immer noch ungebrochen. Die Erfindung der Flügel würde ich fast schon als modernen Klassiker sehen. Es geht um Sarah, die die Tochter eines reichen Gutbesitzers in Charleston ist. Zu ihrem elften Geburtstag bekommt sie das schwarze Dienstmädchen Hetty, genannt Handful“ geschenkt. Das stürzt sie in ersten Gewissenkonflikt. Zwischen beiden entsteht so etwas wie Freundschaft. Hierbei handelt es sich aber nicht um eine unrealistische Geschichte, bei der sich damit dann alles erledigt hat und plötzlich denkt alle Welt um. Nein, für Sarah und Handful wird es ein harter Weg. Der Leser begleitet beide Frauen, deren Wege sich auch immer wieder trennen, auf dem Weg zum Erwachsen werden und auf den vielen Hindernissen und Befreiungen von gesellschaftlichen Normen. Vor allem Sarah entwickelt sich zu einer wahren Kämpferin, immer mit Blick darauf Handful eines Tages die Freiheit schenken zu können und sich selbst zu befreien. Für mich war ein sehr eindrucksvolle Geschichte. Mir gefiel auch, dass sie realistisch wirkte und es immer wieder auch Rückschläge für beide Frauen gab. Handful selbst konnte auch gar nicht so viel an ihrer Situation ändern und akzeptierte diese auch schon. Klare Empfehlung für das Buch!
Was ich euch nicht erzählte von Celeste Ng
Dieses Buch wurde ja ziemlich gehypt und es stand bei mir schon fast seit Erscheinen im Regal. In dem Buch geht um eine fünfköpfige Familie, dessen älteste Tochter Lydia eines Morgens tot aufgefunden wird. Die Frage ist, was nun passiert ist. Celeste Ng lässt und hier ganz tief in die Familie und deren Mitglieder reinschauen. Es wird detailliert beschrieben, wie sich die Eltern kennen gelernt haben, deren berufliche Laufbahn, deren Eheprobleme, deren kulturelle Probleme (das Vater ist Chinese, die Mutter Amerikanerin) etc. Man merkt schnell, dass hier in der so einiges nicht stimmt. Die Mutter projiziert alles das, was sie selbst nicht werden konnte, weil sie früh schwanger wurde, auf Lydia. Die beiden jüngeren Geschwister fallen hinten runter. Vor allem die Jüngste tat mir leid, weil sie zur Welt kam als die Ehe eigentlich schon am Ende war. Es geht natürlich um die Frage, was ist passiert und wer hat Schuld. Eigentlich fehlt hier nur die Kommunikation. Irgendwie war klar, dass es Selbstmord war. Das Buch war dann plötzlich zu Ende und ich habe keine Ahnung, was mir die Geschichte sagen wollte. Man kann nur hoffen, dass die Familie nach Lydias Tod mal wieder zusammenwächst. Ich kann es nur bedingt empfehlen. Der Hype erschließt sich mir nicht.
Habt ihr eins der Bücher schon gelesen? Wenn ja, wie gefielen sie euch? Wie immer gilt: Ich freue mich über jeden Kommentar und/ oder jedes Like! 🙂
Hey!
Das Gegenteil von Einsamkeit steht auch noch ungelesen im Regal.
Die Erfindung der Flügel klingt echt toll, das speichere ich mir mal ab, danke für den Tipp 🙂
Und das letzte Buch klingt auch spannend, aber dadurch dass ich nun weiß wie es aus geht, brauche ich es ja nicht mehr lesen 😀 Ich schaue aber mal, was es von der Autorin noch so zu lesen gibt.
Liebe Grüße,
Nicci
LikeGefällt 1 Person
Hey Nicci,
oh, da habe ich wohl gespoilert. 😉 Es gibt eigentlich gar keinen so richtigen Ausgang. Der Fokus liegt hier auf der Entwicklung der beiden Eltern. Es gibt noch ein Buch von der Autorin, welches dieses Jahr erschienen ist. Wenn du mal etwas ähnliches lesen willst, wie Was ich euch nicht erzählte, dann kann von Jane Shemilt Am Anfang war die Schuld empfehlen.
Liebe Grüße,
Jenny
LikeGefällt 1 Person
Ja schon, aber das mit dem Selbstmord ist ja vermutlich schon irgendwie eine Überraschung, bzw weiß man das ja vorher nicht unbedingt 🙂
Jau, habe ich gesehen und auch direkt gespeichert.
Ah, okay. Danke für den Tipp 🙂
LikeGefällt 1 Person
Ok, ja so könnte man es betrachten, aber für mich war das von Anfang an klar. Ich mag lieber solche Geschichte, wo jemand, der lange verschwunden ist, dann wieder kommt und ganz anders ist.
Liebe Grüße,
Jenny
LikeGefällt 1 Person