Kurz-Rezension „Seemann vom Siebener“ – Arno Frank

Tropen Verlag* | Gebundene Ausgabe | 240 Seiten | 24,00 € | Amazon* und im örtlichen Buchhandel

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INHALT:

Brütende Hitze. Die halbe Stadt ist im Freibad. Da ist Kiontke, der Bademeister, der noch immer am Beckenrand steht, auch wenn die Leute meinen, dass es ihn eigentlich hätte umhauen müssen, dieses Unglück damals. Da ist Renate, die hinter der Kasse sitzt und zu viel raucht und die zwei, vier, acht Sachen an Kiontke mag, was sie natürlich niemals zugeben würde. Joe wiederum versucht anzuschwimmen gegen das Loch in ihrem Leben und die ungebetenen Erinnerungen. Lennart hat es aus der großen Welt hierher zurückverschlagen, zurück zu den Anfängen und zu Joe. Da ist Isobel, die das Freibad schon kannte, als es das Freibad noch gar nicht gab, und da ist ein Mädchen, das den Seemann machen will, erst vom Dreier, dann vom Fünfer, und schließlich vom Siebener – aber der ist gesperrt, seit Jahren schon, seit dieser Katastrophe damals, die wie ein fernes Donnergrollen unter diesem flirrenden Sommertag liegt.

MEINUNG:

Ich war mal wieder auf der Suche nach sommerlichen Büchern und bin dabei auf dieses Buch gestoßen. Ich habe aber nicht sofort zugeschlagen, da ich dachte, es hat irgendwas mit Seefahrt zu tun wegen dem Seemann. Der Seemann ist allerdings ein Sprung ins Wasser und der Siebener ist eigentlich ein 7,5er, aber das hört sich nicht so gut an. 😉 Es war mein erstes Buch, welches ich von Arno Frank gelesen habe.

Wir befinden uns in einem kleinen pfälzischen Ort in einem Freibad. An dieser Stelle hatte mich das Buch sofort, denn ich musst sofort an mein sehr geliebtes Buch von Annika Büsing, Nordstadt denken und es finden sich auch einige parallelen. Das Freibad ist einfach ein wichtiges sozialer Ort, wo man sich trifft oder wo man auch einfach nur schwimmt, um Sorgen, Nöte und Gedanken hinter sich zu lassen. Arno Frank bietet uns eine Palette an wirklich liebenswerten bis skurrilen Charakteren. Der Rahmen der Geschichten bietet leider der Tod eines relativ bekannten Bewohners des Dorfes, Max. Nach und nach kommt raus, dass fast alle erwähnten Charaktere auch zu ihm eine Beziehung hatten, wenn auch nicht immer eine gute. Da ist Lennart (Lenny), der für die Beerdigung ins Dorf zurück kommt. Lenny hat das Dorf irgendwann verlassen, um als Fotograf in die USA zu gehen. Der Verstorbene war eigentlich sein bester Freund. Ein bisschen zwischen ihnen stand Joe, die sie beide toll fanden, die dann aber doch den Max genommen hat anstatt den Lenny. Stück für Stück lernt man Max auch kennen. Außerdem sind da aber auch die Mitarbeiter des Freibades, allen voran Kiontke, den ich sehr in Herz geschlossen habe und der auch immer noch mit einem Unglück zu kämpfen hat, welches sich im Freibad ereignet hat. 

FAZIT:

Seemann vom Siebener ist ein Buch, welches sich wie eine warme Wolldecke um einen herumlegt. Die Geschichte lebt von den Charakteren, die Arno Frank hierein geschrieben hat. Ich mochte die Nahbarkeit, die zu ihnen geschaffen hat. Ich habe mich oft selbst dort im Freibad gesehen. Eine wirklich empfehlenswerte Geschichte, auch für alle die Nordstadt sehr mochten.

Das Buch wurde mir als Rezensionsexemplar freundlicherweise von Tropen Verlag* über NetGalley* zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür! Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

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