Kurz-Rezension „Maman“ – Sylvie Schenk

Hanser Verlag* | Gebundene Ausgabe | 224 Seiten | 22,00 € 

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INHALT:

Eine Annäherung an die eigene Mutter und eine schmerzhafte Abrechnung: 1916 wird Sylvie Schenks Mutter geboren, die Großmutter stirbt bei der Geburt. Angeblich war diese eine Seidenarbeiterin, wie schon die Urgroßmutter. Aber stimmt das? Und welche Geschichte wird den Nachkommenden mit auf den Weg gegeben? Als Kind leidet Sylvie Schenk unter dieser Unklarheit, als Schriftstellerin ist sie deshalb noch immer von großer Unruhe geprägt. Mit poetischer Präzision spürt sie den Fragen nach, die die eigene Familiengeschichte offenlässt.

MEINUNG:

Bisher habe ich noch nichts von Sylvie Schenk gelesen, aber Maman ist sowohl auf der Shortlist als auch auf der Longlist des deutschen Buchpreises gelandet und da wurde ich dann doch auf das Buch aufmerksam. 

Maman ist eine sehr persönliche Geschichte von Sylvie Schenk, denn hier erzählt über ihre Mutter, ihre Maman. Die Autorin weiß nicht besonders viel über ihre Mutter aus deren Vergangenheit. Vieles sind nur Vermutungen und Rekonstruktionen, denn Schenks Mutter war keine Person großer Worte. Das schmale Büchlein ist aber eine Annäherung an die Mutter, die teilweise wirklich wie ein Mysterium erscheint. Natürlich muss man sich grundsätzlich immer die Frage stellen, wie gut man seine Eltern wirklich kennt. Sylvie Schenk verspürt allerdings das Bedürfnis die Fragen nach ihrer Herkunft klären zu wollen.

Besagte Maman wurde 1918 geboren als Tochter und auch Enkelin von Seidenarbeiterinnen. Der Vater ist unbekannt gewesen. Ihre Mutter starb bei ihrer Geburt. Niemand hat geglaubt, dass das Baby überlebt. Maman kommt dann zu einem Ehepaar mit einem Hof, wo schon sehr früh mitarbeiten muss und nur mit dem nötigsten versorgt wird. Diese Zustände fallen dem damaligen Jugendamt auf und sie kommt dann zu einem Ehepaar, wo sie ein liebevolles Zuhause bekommt. Später wird eine Ehe für sie arrangiert. Ich fand, dass Schenks Mutter schwer zu greifen war, von ihrer Persönlichkeit. Es wird auch deutlich, dass Schenk in einem guten Elternhaus groß geworden ist, aber die Bindung zu den Eltern war trotzdem nicht sehr stark und erschien auch nicht von allergrößter Zuneigung geprägt. Maman hat dies möglicherweise nie so richtig gelernt. 

FAZIT:

Maman ist die Auseinandersetzung und Annäherung von Sylvie Schenk zu ihrer eigenen Mutter. Die Geschichte lädt beim Lesen dazu ein sich selbst mit seiner Beziehung zu der eigenen Mutter zu beschäftigen und sich zu fragen, wie gut kennt man seine Eltern bzw. die Mutter.  

Das Buch wurde mir als Rezensionsexemplar freundlicherweise von Hanser Verlag* über NetGalley* zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür! Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

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