Kurz-Rezension „Wandering Souls“ – Cecile Pin

Atlantik Verlag* | Übersetzerin: Maria Hummitzsch | Gebundene Ausgabe | 384 Seiten | 23,00 € 

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INHALT:

Dieser unvergessliche Roman erzählt die Geschichte der drei Geschwister Anh, Thanh und Minh, die nach Ende des Vietnam-Krieges Ende der Siebzigerjahre mit ihrer Familie in die USA fliehen wollen. Sie stranden in einem Lager in Hongkong, wo sie vergebens auf ihre Eltern warten. Plötzlich liegt es an der sechzehnjährigen Anh, für ihre Geschwister das Versprechen einer besseren Zukunft wahr werden zu lassen. Gemeinsam gelangen die drei nach England. Geplagt von der Schuld der Überlebenden und ohne die schützende Hand der Eltern, müssen sie in dem fremden Land lernen, auf sich selbst zu vertrauen, ohne sich einander zu verlieren.

MEINUNG:

Vietnam ist ein Land, dass mir sehr am Herzen liegt und dessen Geschichte mich sehr interessiert. Vor allem die Zeit des Vietnamkrieges ist eine komplexe Zeit, über die ich noch genug erfahren möchte.

Der Vietnamkrieg bzw. dessen Ende sorgt dafür, dass die Familie von Anh, Thanh und Minh aus Vietnam fliehen muss. Zu groß ist die Gefahr, dass sie durch vermeintliches Fehlverhalten Opfer des kommunistisches Regimes werden. Da das Buch nur relativ kurz ist und es wird auf die Hintergründe, warum eine Flucht notwendig ist nicht aller Tiefe eingegangen. Dazu muss man sich entweder belesen oder ich empfehle auch das Buch Der Gesang der Berge von Nguyen Phan Que Mai. Eigentlich ist die Flucht der ganzen Familie geplant, aber der Rest der Familie ertrinkt im Boot auf dem Weg nach Thailand, was auch an diverse aktuelle Flüchtlingssituationen erinnert. Weiter geht es in ein Lager nach Hongkong, wo die drei den Verlust verkraften müssen und Anh als große Schwester plötzlich für ihre Brüder verantwortlich ist. Sie bekommen Asyl in England. Man erfährt, dass Maragret Thatcher eigentlich dagegen war, sich dann aber doch gezwungen sah vietnamesische Flüchtlinge aufzunehmen. Eigentlich war geplant in die USA zu gehen, aber es ist unklar, ob der vermeintliche Onkel existiert. In England wohnen sie zu dritt in einer kleinen Wohnung. Anh muss die Familie ernähren. Sie stellt ihr eigenes Wohl unter die der Brüder und auch die Schuld drückt so schwer, dass sie sich kaum ein bisschen Lebensfreude zulässt. Ihre Brüder entwickelt sich ganz anders und freier. Jeder der drei muss seinen bzw. ihren eigenen Weg finden, was gar nicht so leicht fällt, in einem Land, wo man fremd ist.

FAZIT:

Wandering Souls ist ein kurzer, aber nicht weniger eindringlicher Roman über drei vietnamesische Geschwister, die nach Ende des Vietnamskriegs aus ihrem Heimatland fliehen können. Eindringlich schildert Cecile Pin, wie der Neuanfang in einem neuen Land ist, in sie fremd sind und geplagt von allem, was in der Vergangenheit liegt und sie einen Weg finden müssen ihr eigenes Glück zu finden.

Das Buch wurde mir als Rezensionsexemplar freundlicherweise von Atlantik Verlag* über NetGalley* zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür! Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

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