Kurz-Rezension „Am Ende ist ein Anfang“ – Dolly Alderton

Atlantik Verlag* | Gebundene Ausgabe | Übersetzerin: Zoe Beck | 464 Seiten | 25,00 € 

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INHALT:

Irgendwie hatte Andy sich das alles anders vorgestellt. Er lebt aus einem Koffer im Gästezimmer seines besten Freundes und wartet darauf, dass seine Karriere als Stand-up-Comedian endlich losgeht. Doch der Erfolg bleibt aus, seine Social-Media-Paranoia ist wenig hilfreich, sein Freundeskreis schwindet rapide und ihn beschleicht der Verdacht, dass er mit 35 Jahren längst viel weiter sein müsste. Vor allem aber ringt er darum, das dramatische Ende seiner Beziehung zu der einzigen Frau zu verarbeiten, die er je wirklich geliebt hat.Andy hat viel zu lernen, nicht zuletzt die Sicht seiner Ex-Freundin auf die Geschichte. Dolly Alderton erzählt warmherzig, witzig und klug vom Schmerz des Erwachsenwerdens, von den zwei Seiten einer jeden Geschichte, und davon, wie das, was uns am Ende doch nicht zerreißt, das werden kann, was uns zusammenhält.                                                                                              

MEINUNG:

Ich habe mich schon sehr lange auf das neue Buch Am Ende ist ein Anfang von Dolly Alderton gefreut, nachdem mir Geispenster so gut gefallen hatte. Ich war und bin von dem Cover etwas irritiert, da da anders in der Vorschau aussah und mich auch ein bisschen mehr angesprochen hatte. Das Buch ist so großen Teilen aus männlicher Sicht geschrieben und eine Frau auf dem Cover finde ich irgendwie unpassend. 

Andy wird von heute auf morgen von seiner Freundin Jen verlassen nach 4 Jahren Beziehung und weiß nicht warum. Über das Warum werden wir LeserInnen auch lange im Dunkeln gelassen. Das Buch ist zu großen Teilen aus der Sicht von Andy geschrieben, erst auf den letzten Seiten erfahren wir nochmals die Sicht von Jen. Das Buch dreht zu großen Teilen darum, wie Andy wie versucht auf die Beine zu kommen, denn beide haben auch zusammen gewohnt und Andy ist nur mittelmäßig erfolgreicher Comedian (was ich wirklich mal einen originellen Beruf fand). Ich mochte Andy, aber er weckte auch mein Mitleid auf Grund seiner teilweisen Hilflosigkeit. Ich habe mit ihm gefühlt, dass er einfach die Welt nicht mehr verstanden hat und wie schmerzhaft es ist, dass plötzlich der Lieblingsmensch, mit dem man alles geteilt hat, plötzlich nicht mehr mit einem das Leben teilen will. Obwohl ich es selbst nicht in der Situation war bisher, hat mir allein der Gedanke schon den Hals zugeschnürt. Hut ab, wie Dolly Alderton es schafft hier authentisch aus männlicher Sicht zu schreiben. Wie in Gespenster zeigt sie auf, dass nicht alle Menschen anstreben ihr Glück in einer Paarbeziehung zu finden. Ich finde, dass ist eine Seltenheit in der einschlägigen Literatur, wo immer aufgezeigt wird, dass das eigene Lebensglück auf Heirat, Beziehung und Elternschaft baut. Für diese abweichende Sicht ist auf jeden Fall am Ende die Erzählsicht von Jen wichtig, weil ansonsten wäre es eine Geschichte wie jede andere.

FAZIT:

Am Ende ist ein Anfang hatte ein paar Längen, was aber der britische Humor und die Liebeswürdigkeit von Andy retten konnten. Es erscheint zunächst als typische Trennungsgeschichte, aber typische für Dolly Alderton schlägt sie dann doch eine andere Richtung und hebt sich für mich dann doch wieder von den üblichen Büchern dieser Art ab.

Das Buch wurde mir als Rezensionsexemplar freundlicherweise von Atlantik Verlag* über NetGalley* zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür! Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

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