btb Verlag* | Broschierte Ausgabe | 449 Seiten | 17,00 €

INHALT:
MEINUNG:
Ich habe sehr lange auf einen neuen Fall von Kommissar Dühnfort gewartet. Ich liebe die Bücher seit Jahren, weiß aber auch, dass Inge Löhnig unter ihrem Pseudonym Ellen Sandberg auch fleißig andere Bücher schreibt. Ich habe mich sehr gefreut, dass nun ein neuer Teil angekündigt worden ist.
Den Fall fand ich sehr konstruiert. Es hat in meinen Augen auch nochmal ein andere Qualität erreicht im Vergleich zu den früheren Bänden. Geschickt baut Inge Löhnig drei Erzählperspektiven auf, bei denn man zunächst noch nicht ahnt, wie alles zusammenhängt. Es baut sich Stück für Stück auf. Ich mag es auch, dass nach zwei Dritteln dann eine Ahnung bekommt, wie der Fall gestrickt sein könnte. Der Spannungsbogen ist konstant anwachsend, aber nicht rasant wie bei einem Thriller. Die Geschichte hinter dem Fall empfand als sehr tragisch und man muss sich hier ein bisschen wappnen für unangenehme Themen im Bereich des Heranwachsen von Kindern. Die Autorin verzichtet auf zu detaillierte Beschreibungen, aber die Andeutungen reichen oft schon aus.
Ich mag es auch hier in das gewohnt Umfeld zurück zu kommen mit Tino Dühnfort, seiner Frau Gina, den Kollegen und dem Umfeld in München. Besonders gerne mag ich immer wie Dühnfort kocht. Da läuft mir immer das Wasser im Mund zusammen. Ansonsten ging mir Dühnfort zunehmend auf die Nerven und er ist für schnell in der Schublade „Alter weißer Mann“ gelandet, was natürlich auch zu seinem Lebensabschnitt passt, denn er wird bald 50 Jahre und so richtig scheint er bei der Operativen Fallanalyse (OFA) auch nicht zu sein, was er sich allerdings nicht eingestehen möchte. Er macht also schon wieder Alleingänge Richtung Mordermittlung, wofür er nicht zuständig ist. Natürlich ist das oft normal und solcherlei Geschichten leben auch davon, aber in Dühnforts Ehe mit Gina kriselt es. Doch anstatt daran zu arbeiten, fährt er selbst an seinen freien Tagen lieber durch die Republik um Fälle zu lösen, anstatt sich um seine Familie und seine Tochter zu kümmern. Es hat bei mir Unverständnis ausgelöst und wieder mal auch vor Augen geführt, dass man nicht immer beides haben kann – Karriere und Familie. Er hat nicht mal irgendeine Freizeitbeschäftigung am Wochenende, sondern arbeitet dann lieber. Mir ist schwer gefallen, hier Verständnis für ihn aufzubringen, auch wenn die Autorin hier ein absolut realistisches Bild von einem Mann, wie ihn dargestellt hat
FAZIT:
Der Spieler war ein wirklich gut konstruierter Krimi mit einem guten Spannungsbogen, den ich sehr gerne gelesen haben. Lediglich Kommissar Dühnfort hat mit seinem Verhalten bei mir leider an Sympathie eingebüßt und ich bin mir nicht sicher, ob ich hier die Reihe nicht einmal beenden werden.
Das Buch wurde mir als Rezensionsexemplar freundlicherweise von Penguin Verlag* zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür! Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.
*Folgende Verlinkungen kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung.
Ein Kommentar zu „Rezension „Der Spieler“ – Inge Löhnig“