Tropen Verlag* | Broschierte Ausgabe | 336 Seiten | 17,00 €

INHALT:
Mecklenburg, Anfang der Neunziger: Hauptkommissar Groth wird nach Jahren im Westen zurück in seine Heimatstadt geschickt. Als Aufbauhelfer Ost soll er Kollegen in westdeutscher Polizeiarbeit schulen. Dabei hat er selbst so seine Schwierigkeiten mit den Vorschriften, seit seine Tochter gestorben ist.Auf seinen Instinkt kann er sich allerdings noch immer verlassen.Als die Leiche des Bootsverleihers Siegmar Eck aus dem örtlichen See gefischt wird, weiß Groth, dass das kein Unfall war. Warum sollte ein guter Schwimmer wie Eck im See ertrinken? Und das kurz nachdem er Groth aufgesucht und behauptet hat, er würde verfolgt? Die Kollegen wollen den Fall zu den Akten legen, doch Groth ermittelt weiter. Und stößt dabei auf eine Spur, die ihn zu einer Kellnerin im nahegelegenen Ausflugslokal und zurück zu einem ungelösten Mordfall führt.
MEINUNG:
Das Schweigen des Wassers ist der erste Teil der Arno Groth Reihe. Ich lese generell gerne mal Lieratur, die zur Zeit der DDR bzw. nach der Wende spielt. Allerdings bin immer eine kritische Leserin, da ich selbst dort meine familiäre Vergangenheit habe.
Das Erzähltempo ist ziemlich ruhig, aber es passt zur Atmosphäre, die die Autorin geschaffen hat. Arno Groth kehrt in seine ostdeutsche Heimatstadt nach der Wende zurück. Dort soll er die Polizeikollegen in westdeutscher Polizeiarbeit schulen. Ich mochte seine angenehmen, in sich gekehrten Charakter. Er lässt zu keiner Zeit den typischen „Wessi“, der alles besser weiß heraus hängen. Der Tod seiner Tochter macht ihm zu schaffen. Ich fand, dass ihn eine gewisse Einsamkeit umgeben hat. Für ihn ist es zunächst gar nicht so einfach Vertrauen von den Kollegen zu bekommen. Doch dann muss er mit einem Kollegen zusammen ermitteln als ein Mann tot aus dem See gefischt wird, wo schon klar ist, dass es sich nicht um einen Unfall handelt. Der Tote war damals des Mordes an einem jungen Mädchen besichtigt worden. Mir gefiel die Verknüpfung zu diesem Cold Case. Es gibt eine Reihe männlicher Protagonisten, bei denen ich etwas Mühe hatte die immer auseinander zu halten, da auch oft nur der Nachname verwendet worden ist. Trotzdem eine gut konstruierte Geschichte, deren Ende ein wenig offen ist.
FAZIT:
Das Schweigen des Wassers ist ruhiger Krimi, bei dem die Autorin sehr gut die Nachwendezeit eingefangen hat. Besonders gelungen fand ich die Darstellung vom Hauptkommissar Groth. Der zweite Teil – Die Farbe des Schattens ist bereits erschienen und wird auch von mir gelesen.
Das Buch wurde mir als Rezensionsexemplar freundlicherweise von Tropen Verlag* über NetGalley* zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür! Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.
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