Rezension „Rauhnächte“ – Ellen Sandberg

Penguin Verlag* | Gebundene Ausgabe  | 352 Seiten | 17,00 € 

INHALT:

Sie darf das nie erfahren. Du hast es mir versprochen!“ Wie ein Faustschlag trifft dieser Satz die 22-jährige Pia an Heiligabend, als sie ein Streitgespräch ihrer Eltern belauscht. Als sie kurz darauf herausfindet, dass sie mit vier Jahren adoptiert wurde, bricht ihre bis dahin gekannte Welt vollends zusammen. Schon ihr Leben lang fühlte sie sich anders, seltsam fremd, als ob ein Tabu sie umgibt. Nun scheint all das bestätigt. Auf der Suche nach Antworten fährt Pia nach Wasserburg am Inn, dem Heimatort ihrer leiblichen Mutter. Der Raureif hängt tief in den winterlichen Inn Auen und durch das mittelalterliche Städtchen tanzen schauerliche Gestalten, die nach altem Brauch die Geister vertreiben sollen. In den Rauhnächten, so sagt man, drängen alte, gut gehütete Geheimnisse wieder an die Oberfläche. Und je näher Pia der Wahrheit über ihre Mutter kommt, desto enger ziehen die Geister der Vergangenheit ihre Kreise um sie. Bis Pia in tödlicher Gefahr schwebt …

MEINUNG:

Schon lange lese ich die Romane/ Krimis von Ellen Sandberg aka Inge Löhnig und freue mich immer auf neuen Lesestoff. Besonders mochte ich Die Vergessenen und Das Erbe. Bei Rauhnächte handelt es sich um einen bereits 2014 erschienen Roman Die Flammen flüstern dein Lied von Inge Löhnig, die sie nochmal überarbeitet hat. Das wird auch im Nachwort erwähnt. 

 Pia findet heraus, dass sie adoptiert ist und ihre Adoptiveltern verhalten sich komplett komisch. Da ist keinerlei Emotion oder ein Versichern, dass sie trotzdem geliebt wird. Eigentlich ist gibt es nur ihre beste Freundin Tami, die für sie da ist. Natürlich wird auch gemauert als sie anfängt Fragen zu stellen. Pia ist eigentlich 22 Jahre alt, aber kommt mir doch ein wenig jünger vor, eher 17, 18 Jahre alt. Ich vermute, dass das Buch vorher eher ein Jugendbuch war. Pia macht sich auf die Suche nach Antworten, in dem Heimatdorf ihrer leiblichen Mutter. Außerdem möchte sie herausfinden, wer ihr leiblicher Vater ist. Ihre Oma bezeichnet sie immer als anders. Dazu passen ihre wilden roten Haare, womit ihr so ein leichter Touch von einer Hexe verliehen werden sollte. Allerdings passt das vielleicht besser zu ihrer leiblichen Mutter. Sie wird daher auch als „Fuchserl“ bezeichnet. 

Für mich las sich Geschichte irgendwie ziemlich sperrig. Das empfinde ich oft so, wenn die Charaktere ziemlich blaß bleiben und alles irgendwie bisschen gestellt wirkt. Es wirkte auch vieles sehr klischeehaft von die Dialogen her. Ich finde, dass sich neuere Bücher von der Autorin besser lesen lassen. Ich habe mich ein bisschen durchkämpfen müssen, obwohl ich natürlich wissen wollte, wie alles zusammenhängt. Es kein richtiger Thriller/ Krimi und hat eigentlich keinen nennenswerten Spannungsbogen. Ellen Sandberg hat das Thema der Rauhnächte mit eingewoben. Das sind die sieben Nächte zwischen meisten zwischen dem 25.12. und 6.1. Die Atmosphäre hat sie gut darin geschrieben, aber es ist für mich irgendwie ein Mode-Thema, was in den letzten Jahren aufgekommen, womit ich nicht ganz so viel anfangen kann. Ein bisschen ermüdend auch die ständigen Wiederholungen vom Chai Tee, den Pia trinkt, vom Fuchserl und von den Mythen in der Gegend (Wegschneiderin Barbara).

FAZIT:

Rauhnächte ist für mich leider das bisher schwächste Buch von Ellen Sandberg. Da waren eine Menge gute Ideen drin, die für mich am Schreib- und Erzählstil gescheitert sind. Das war ich bisher anderes von der Autorin gewohnt.

Das Buch wurde mir als Rezensionsexemplar freundlicherweise von Penguin Verlag* zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür! Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

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