Rezension „Die Wälder“ – Melanie Raabe

btb Verlag* | Broschierte Ausgabe | 432 Seiten | 16,00 € |Amazon* und im örtlichen Buchhandel

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INHALT:

Als Nina die Nachricht erhält, dass Tim, ihr bester Freund aus Kindertagen, unerwartet gestorben ist, bricht eine Welt für sie zusammen. Vor allem, als sie erfährt, dass er sie noch kurz vor seinem Tod fast manisch versucht hat, zu erreichen. Und sie ist nicht die Einzige, bei der er sich gemeldet hat. Tim hat ihr nicht nur eine geheimnisvolle letzte Nachricht hinterlassen, sondern auch einen Auftrag: Sie soll seine Schwester finden, die in den schier endlosen Wäldern verschwunden ist, die das Dorf, in dem sie alle aufgewachsen sind, umgeben. Doch will Nina das wirklich? In das Dorf und die Wälder zurückkehren, die sie nie wieder betreten wollte …

MEINUNG:

Die Wälder ist der vierte Roman von Melanie Raabe. Bis auf Der Schatten, der Thriller, der davor erschienen war, habe ich alle ihre Thriller gelesen. Ihre besondere Art zu schreiben und Geschichten zu erzählen zieht mich immer wieder an.

Nina ist eine junge Ärztin, deren Leben komplett aus der Bahn geworfen wird als sie erfährt, dass Tim, einer ihrer besten Freunde aus Kindertagen, plötzlich gestorben ist. Zusammen mit Tim und Nina gab es noch zwei weitere Freunde. An einen davon, David, wendet sich Nina, denn auch er hat einen Brief von Tim erhalten, der sie beide bittet endlich herauszufinden, was mit Tims Schwester Gloria damals passiert ist. Zusammen mit David folgt Nina den Hinweisen aus Tims Brief und muss sich dabei ihrer Vergangenheit stellen. Beide haben einen konkreten Verdacht, was mit Gloria passiert ist und wer schuld ist.

Nina, Tim, David und ein weiterer Freund haben einen Teil ihrer Kindheit im Dorf verbracht. Es immer nur die Rede von DEM Dorf, damit kann jedes beliebige Dorf vermutlich in Deutschland gemeint sein. In dieses Dorf gelangt man u.a., in dem man durch einen großflächigen Wald fährt. Melanie Raabe schafft hier eine außerordentliche Spannung, die einen beim Lesen den ein oder anderen Schauer über den Rücken laufen lässt. Nina und David sind mit dem vermeintlichen Täter unterwegs im Auto, also auf engstem Raum.

Die Kapitel wechseln sich immer ab zwischen Gegenwart und der Geschichte von vier Freunden, die zusammen das ein oder andere Abenteuer erleben. Mich hat es an die Serie Stranger Things oder die Fünf Freunde von Enid Blyton erinnert. Ich denke, dass war genauso gewollt. Zunächst machen die Geschichte nicht so richtig Sinn, aber dann fließen diese mit der Gegenwart zusammen. Nina und David fand ich insgesamt ziemlich blass. Man spürt, dass sie die damaligen Ereignisse stark geprägt haben, aber beiden fehlt noch ein enormes Stück Reife. Sie handeln beide sehr impulsiv und unüberlegt. So lässt Nina z.B. einfach ihren Hund zurück, ohne geklärt zu haben, wer sich um ihn kümmert als sie Hals über Kopf ins Dorf aufbricht. Für mich, die selbst Tiere besitzt, ist das absolut verantwortungslos. Frage mich auch, wie sie das macht, wenn sie 48h -Schichten im Krankhaus schiebt. Achja, ihre Mitbewohnerin muss dann einspringen. Einzig Tim, den man dann leider nur aus Erzählungen kennen lernt, schien eine interessante Persönlichkeit zu sein.

Trotz vielen Cliffhanger am Ende der Kapitel, fand ich die Spannung, was die Auflösung des „Falls“ um das Verschwinden von Gloria etwas dürftig und es hat mich auch nicht so richtig mitgezogen. Vieles fand ich recht vorhersehbar.

FAZIT:

Die Wälder fand ich atmosphärisch höchst gelungen und mir gefiel der Aspekt der Freundschaft zwischen Nina, Tim und noch zwei weiteren Freunden. Trotz allem was geschehen wird vereint Tims Tod die drei Verbliebenen. Die Spannungsstory bzw. die Auflösung waren mir persönlich ein wenig zu unspektakulär, aber das ist mein persönlicher Geschmack. Zumindest zeigt die Autorin, dass sie auch andere Storys kann. Die Falle und Die Wahrheit fand ich sehr ähnlich von der Geschichte her.

Ich vergebe 3,5 von 5 Sternen.

Das Buch wurde mir als Rezensionsexemplar freundlicherweise vom btb Verlag*

zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür! Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

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8 Kommentare zu „Rezension „Die Wälder“ – Melanie Raabe

    1. Auf Amazon ist das Buch mit ein Drittel 1 Stern-Beweertungen bewertet. Wie ich gechrieben haben, ist es sehr gut geschrieben, aber die Story ein wenig mau.

      LG
      Jenny

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      1. Is doch egal. Mir haben schon oft Bücher mit schlechten Bewertungen gefallen. Und andersrum habe ich Bücher schlecht bewertet, die andere toll fanden.

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      2. Das meinte ich damit auch nicht, dass es Einfluss haben soll auf deine Entscheidung, ob du es liest oder nicht. Ich fand es nur echt krass, dass der Anteil so hoch ist und dann ist manchmal schon was dran. 😉

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