Rezension „Damals im Sommer“ – Florian Gottschick

Penguin Verlag* | Paperback | 192 Seiten | 16,00 € | Amazon* und im örtlichen Buchhandel

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INHALT:

Ein Sommerurlaub Ende der 90er, zwei Brüder mit ihren Eltern am Meer. Der eine knapp 17, vorlaut, sportlich und schon erfahren im Umgang mit Mädchen; der andere 15, oft in Gedanken versunken, schüchtern und ohne Sixpack. Doch alles wird anders, als der Jüngere am Strand dem geheimnisvollen Filip begegnet. Dieser fasziniert ihn auf eine Weise, die er schwer einordnen kann: mit seinem Lächeln, seinen Segelohren, seinem muskulösen Körper. Am letzten Ferientag geschieht das Undenkbare und doch insgeheim so Ersehnte: Sie verbringen eine gemeinsame Nacht. Danach ebbt der Kontakt ab, Filip bleibt schmerzhaft unerreichbar, verblasst. Bis der 15-Jährige etwas über den Franzosen erfährt, was ihn über Nacht erwachsen werden lässt …

MEINUNG:

Ich war auf der Suche nach Büchern, die im Sommer spielen und bin wegen des Covers aus Damals im Sommer auf Florian Gottschick gestoßen, welches mich sofort in seinen Bann gezogen hat. Bisher habe ich noch kein Buch von dem Autor gelesen.

Ich fand das erste Drittel relativ unspektakulär und war zeitweise am überlegen das Buch abzubrechen. Die Geschichte umfasst nur knapp 200 Seiten und gerade dann müsste für meinen Geschmack etwas mehr Zug rein, so dass ich gefesselt bin. Der Schreibstil ist recht melancholisch und ließ leicht lesen. Der Ich-Erzähler erzählt die Geschichte retroperspektiv. Ich habe mich immer gefragt, was für eine Message vermittelt werden sollte. Es geht zum einen um das sexuelle Erwachen von  dem 15-jährigen Ich-Erzähler. Im Fokus steht aber die Beziehung zu seinem zwei Jahre älteren Bruder. Die beiden haben eine enge Beziehung, aber sie messen sich auch immer wieder miteinander, was auch zu Konkurrenzsituationen führt. Die beiden verbringen den Sommer mit ihren Eltern Ende der 90er Jahr am Meer. Zwischen beiden Eltern läuft es auch nicht ganz so gut, was durch Informationen aus der Gegenwart deutlich wird. Die Charaktere werden gut beschrieben, so dass ich ein gutes Gefühl für sie hatte.

Die Geschichte nimmt dann doch noch ein bisschen an Fahrt auf als es zwischen dem Ich-Erzähler und dem geheimnisvollen Filip, den die beiden Brüder im Urlaub kennen lernen zu einer gemeinsamen Nacht. Spannend ist eigentlich, was danach passiert, weil es da nochmal einen Turning Point gibt, den ich so nicht erwartet hatte. Leider ist das Buch dann auch schon fast vorbei. Für mein Empfinden hätte die Geschichte einfach länger sein sollen, denn insgesamt gefiel mir einfach der spezielle Twist, den ich so bisher noch nicht gelesen habe. Auch in Bezug auf ihre Eltern hätte der Autor mehr daraus machen können. Besonders die Mutter ist recht interessant und vielschichtig.

FAZIT:

Damals im Sommer hätte es gut getan, wenn es am Anfang ein bisschen mehr Tempo oder zumindest einen gewissen Spannungsbogen gehabt hätte, der einem zum Weiterlesen antreibt. Ansonsten hätte ich mir einfach eine umfangreichere Geschichte gewünscht, in der die zwischenmenschlichen Entwicklungen sich einfach besser hätten entwickeln können.

Das Buch wurde mir als Rezensionsexemplar freundlicherweise von Penguin Verlag zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür! Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

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6 Kommentare zu „Rezension „Damals im Sommer“ – Florian Gottschick

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