Blanvalet Verlag* | Paperback| Übersetzerin: Leena Flegler| 512 Seiten | 16,00 €

INHALT:
Bei minus 22 Grad wird auf der gefrorenen Ostsee eine Leiche gefunden – doch der alte Mann starb keines natürlichen Todes. Zwei Dutzend Schläge wurden gegen den Schädel des steinreichen Rentners Evert Holm ausgeführt, den Penis hatte der Täter ihm noch vor Eintritt des Todes abgeschnitten. Als Kriminalkommissarin Idun Lind den Fall übernimmt, werden die Hintergründe der Tat klar – die Spur führt ins Rotlichtmilieu Nordschwedens. Und plötzlich betritt Idun eine Welt, in der Geld, Gewalt und Macht schon einmal das Leben zweier unschuldiger Menschen zerstört haben …
MEINUNG:
Gewittermann ist der zweite Teil um die schwedische Ermittlerin Idun Lund. Nachdem mir der erste Teil – Apfelmädchen – so gut gefallen hatte, war für mich absolut klar, dass ich auch diesen lesen wollen würde. Ich empfehle es grundsätzlich immer die Bände in der richtigen Reihenfolge zu lesen, aber hier kann den Teil wirklich auch unabhängig lesen. Der Fall ist in sich abgeschlossen und es gibt wenig Verweise auf den ersten Band.
Kriminalkommissarin Idun Lind wird mit ihrem Partner zu einem grausigen Leichenfund gerufen. Evert Holm wird ermordet auf der zugefrorenen Ostsee gefunden. Ihm wurde der Penis abgetrennt. Bei einem DNA Abgleich stellt sich heraus, dass es eine Verbindung zu einem anderen Fall aus der Vergangenheit führt und zwar ins Rotlichtmilieu Nordschwedens.
Schon der Prolog macht ziemlich deutlich, dass es sich hier um keinen einfachen Fall handelt wird, auch in Hinsicht auf der unermesslich Leid von Frauen, die zur Prostitution gezwungen. Es geht hier ganz klar um Menschenhandel. Die Autorin gibt durch diesen wirklich sehr düsteren Fall tiefe Einblicke in diese Unterwelt. Schon bei Apfelmädchen hatte ich gemerkt, dass es hier wirklich auch emotional ans Eingemachte geht. Ich würde sagen, dass ich harte Kost gewohnt bin, aber ich muss sagen, dass mich das Buch wirklich stimmungsmäßig runtergezogen hat und ich davon nicht so viel Stück lesen konnte. Schon im ersten Band hat die Autorin kein leichtes Thema aufgegriffen, aber hier wird nochmal ein viel größeres gesellschaftliches Problem aufgebracht. Mich hat auch so runtergezogen, dass es so hoffnungslos ist, denn verurteilt man einen Täter (leider meistens Männer), folgen mehrere neue hinterher. Die Spannung war ein bisschen gemäßigter als im ersten Teil, aber trotzdem gut. Der Täter kam dann trotzdem überraschend und auch wieder lädt es ein, dass man moralisch damit hadert, ob einige Leute hier nicht die gerechte Strafe bekommen haben. Mit dem Epilog habe ich allerdings so ein bisschen gehadert.
FAZIT:
Mit Gewittermann liefert Tina N. Martin einen würdigen zweiten Band, allerdings ist dieser Teil nichts für zarte Gemüter und setzt der Düsternis aus Teil 1 nochmal eins drauf. Es war auch spannend, aber ich nehme hier vor allem das unfassbare Leid der Frauen mit. Das Buch wird noch ein bisschen nachklingen.
Das Buch wurde mir als Rezensionsexemplar freundlicherweise von Blanvalet Verlag* zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür! Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.
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2 Kommentare zu „Rezension „Gewittermann“ – Tina N. Martin“