S. Fischer Verlag* | Gebundene Ausgabe | Übersetzer: Jan Schönherr | 368 Seiten | 24,00 €

INHALT:
Dominic Salt lebt mit seinen drei Kindern auf einer verlassenen Insel, irgendwo zwischen Australien und Antarktis. Weil das kleine Stück Land langsam vom steigenden Wasser verschlungen wird, ist das Forschungsteam, zu dem auch Dominic gehörte, längst abgereist, und bald soll auch die Familie ans Festland zurückkehren. Doch wird in einer folgenreichen Sturmnacht plötzlich eine Frau an die Küste gespült. Sie ist schwer verletzt, fast erfroren. Wer ist die Fremde? Und wie ist sie ausgerechnet nach Shearwater geraten? Während die Kinder sich von ihrer atemberaubend schönen Insel verabschieden müssen, von den Seelöwen und Albatrossen, den sturmumtosten Klippen und versteckten Senken, beginnen die fünf Menschen, einander zu umkreisen, ihre Sehnsüchte und Geheimnisse zu teilen und sich zu fragen: Welche Entscheidungen müssen wir treffen, um die Menschen zu schützen, die wir lieben?
MEINUNG:
Ich liebe die Romane von Charlotte McConaghy. Ich habe sowohl Zugvögel als auch Wo die Wölfe sind sehr gern gelesen. Wie kaum eine andere Autorin schafft sie es eine spannende Geschichte mit vielen menschlichen Abgründen in eine Natur zu setzen, über die wir noch so viel lernen können. Ich habe unfassbar auf Die Rettung gefreut.
Die Geschichte spielt auf der fiktiven Insel Shearwater, einer Insel zwischen Australien und der Antarktis. Es gibt eine Anlehnung eine reale Inseln, nach der ich selbstverständlich gleich recherchiert habe. Ich war sofort verliebt in diese Umgebung, da es viele Robben und Penguine gab. Der Autorin gelingt es wieder mal große Bilder im Kopf zu erschaffen. Man ist quasi wieder mitten drin und geht mit Familie Salt über die Insel, die auch ihre Gefahren birgt. Dominik Salt wohnt dort mit seinen drei Kindern seit 8 Jahren, was ich irgendwie kaum vorstellbar fand, denn irgendwie müssen sie ja zu Schule, so mein Gedanke. Es funktioniert aber alles gut, dennoch wird es Zeit, dass die Familie zurück kehrt. Eine Rückkehr, die ich mir auch so schwer vorgestellt habe, wenn ein solches Leben gewohnt ist. Über der Familie liegt eine große Glocke an Ungesagten und eine große Trauer, denn ihre Mutter, Dominiks Frau ist bei der Geburt des jüngsten Sohnes, Orly, gestorben und vor allem Dominik fällt das Loslassen schwer. Ihr Geist ist ständig anwesend. Die Autorin spart, wie in ihren anderen Romanen, an großen und intensiven Gefühlen nicht, was ich sehr mag.
Ich mochte, dass wir aus der Sicht von allen Protagonisten lesen können. Im Mittelpunkt steht dennoch Rowan, die angespülte Frau, um die sich die Salts kümmern und die auf der Suche nach ihrem Mann ist. Es ist relativ schnell klar, dass es ein Geheimnis gibt, welches die Salts um Rowans Mann bewahren wollen. Schichte für Schicht kommt man der Wahrheit näher. Vor allem aber sorgt Rowan dafür, dass sich alle Salts ihr endlich mal ein wenig öffnen, weil es ist wirklich so viel passiert und was der Familie fehlt ist die Kommunikation zu Dominik. Trotz aller menschlichen Beziehungen stand für mich trotzdem die Insel im Mittelpunkt und ihre Beispielhaftigkeit, was durch die globale Erwärmung passiert.
FAZIT:
Die Rettung ist mal wieder ein Roman, den ich so schnell nicht vergessen werde bzw. die Bilder, die die Autorin in meinem Kopf hinterlassen hat. Die Bücher sind schwer einzuordnen. Man bekommt hier einen Genre Mix aus Nature Writing, Suspense und Familiengeschichte. Jetzt heißt es leider wieder warten.
Das Buch wurde mir als Rezensionsexemplar freundlicherweise von Fischer Verlag* über NetGalley* zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür! Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.
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