Kiwi Verlag* | Gebundene Ausgabe | Übersetzerin: Freyja Melsted | 368 Seiten | 17,00 €

INHALT:
Als eine alkoholabhängige, alleinerziehende Mutter verschwindet und einen Abschiedsbrief hinterlässt, gehen alle von einem Selbstmord aus. Bis ihre Leiche sieben Monate später in einem Lavafeld entdeckt wird. Im Spätherbst wird in einem Lavafeld in Westisland eine Leiche entdeckt. Es handelt sich um Maríanna, eine alleinerziehende Mutter, die vor sieben Monaten spurlos verschwand und von der man annahm, dass sie Selbstmord begangen hatte. Doch Maríanna ist zweifelsfrei ermordet worden, und Kommissarin Elma und ihr Team müssen den Fall neu aufrollen. Maríannas fünfzehnjährige Tochter Hekla wohnt inzwischen bei Pflegeeltern, und scheint dort zufriedener zu sein als bei ihrer Mutter. Warum? Fünfzehn Jahre zuvor liegt eine junge Mutter auf der Entbindungsstation, verzweifelt, weil es ihr nicht gelingt eine Verbindung zu ihrer neu geborenen Tochter zu knüpfen. Der Beginn einer komplizierten und konfliktreichen Beziehung.Für das Ermittlungsteam um Elma und Sævar wird der zunächst einfach scheinende Fall immer komplexer, je mehr sie herausfinden. Zumal immer neue Details über Maríannas Vergangenheit ans Licht kommen.
MEINUNG:
Verlogen ist der erste Teil der Krimi-Reihe von Eva Björg Aegisdottir um die Ermittlerin Elma in der isländischen Kleinstadt, die auch die Heimatstadt der Autorin ist. Verschwiegen, der erste Band, hatte mir auch schon sehr gut gefallen.
Elma und ihr Kollege Sævar haben einen neuen Fall. Maríanna, eine alleinerziehende Mutter, die vor sieben Monaten spurlos verschwunden ist, wird tot aufgefunden. Was man zunächst als Selbstmord annahm, entpuppt sich als eindeutiger Mord. Für das Ermittlerteam beginnt eine Ermittlung, die immer komplexer wird. Besonders die Beziehung zu Maríannas fünfzehnjährige Tochter Hekla ist schwierig, da sie jung Mutter wurde und Hekla inzwischenzeit auch bei Pflegeeltern lebt.
In diesem Buch gibt es auch wieder eine Ich-Erzählerin, deren Kapitel sich mit den in der Gegenwart abwechseln. Von der jungen Mutter erfährt man ebenfalls, dass sie sehr jung eine Tochter bekommen hat und dass es ihr schwer fällt zu ihr eine Beziehung aufzubauen. Diese Kapitel sind teilweise wirklich schmerzhaft zu lesen, weil die Verzweiflung zwischen Mutter und Tochter sich ins unermessliche steigert und auch mal zu Fehlentscheidungen führt.
Es ist ganz eindeutig spürbar, dass die Autorin wieder großen Fokus auf die zwischenmenschlichen Beziehungen legt, besonders die Beziehung zwischen Maríanna und ihrer Tochter Hekla, aber auch Heklas Beziehungen. Die Autorin hat dafür auch ein gutes Gespür, vor allem für die leisen, feinen Untertöne. Das Ermittlungsteam sucht fieberhaft nach einem Motiv. Der Weg dorthin ist dieses Mal etwas länger. Ich habe mich nicht gelangweilt, aber das Tempo ist deutlich ruhiger als man es vielleicht von anderen skandinavischen Thrillern gewöhnt ist. Die Einordnung als Krimi ist hier definitiv richtig. Ich würde sagen, es gibt vielleicht nicht sie klassischen falschen Fährten, sondern eher die Verleitung zu ein paar falsche Annahmen. Wenn allerdings genau liest, dann fallen sofort einige Widersprüche auf.
FAZIT:
Verlogen hat mir gut gefallen. Die Handlung braucht ein bisschen, um in Gang zu kommen, aber meiner Meinung nach legt die Autorin viel Wert und Fokus, dass man Opfer und Täter gut kennenlernt und auch deren Beziehungen. Der Plottwist kommt spät, aber war wirklich sehr gut gemacht, obwohl ich mir schon gedacht hatte, dass irgendwas nicht zusammenpasst. Ich werde Band 3 – Verborgen – sicher auch lesen.
Das Buch wurde mir als Rezensionsexemplar freundlicherweise von Kiwi Verlag* zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür! Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.
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4 Kommentare zu „Rezension „Verlogen“ – Eva Björg Aegisdottir“