dtv Verlag* | Taschenbuch | Übersetzer: Christine Blum | 416 Seiten | 9,95 € |Amazon* und im örtlichen Buchhandel
INHALT:
Als Einzige hat die Studentin Quincy ein Massaker auf einer Party überlebt. Sie hat jede Erinnerung an damals aus ihrem Gedächtnis gelöscht und sich mühsam ein normales Leben aufgebaut. Zwei andere Frauen, Lisa und Samantha, haben ähnlich Grauenvolles durchgemacht – ein Fest für die Medien, in denen die drei als »Final Girls« bekannt werden. Doch der Horror ist noch lange nicht zu Ende: Lisa wird tot aufgefunden. Ermordet? Der Schlüssel zu allem scheint in dem Massaker in Pine Cottage zu liegen, das nur Quincy überlebte. Angestachelt von Samantha, versucht sie verzweifelt sich zu erinnern, was dort geschah …
MEINUNG:
Final Girls ist ein Buch, dass ich vor Monaten in der Vorschau entdeckt hatte und mich riesig darauf gefreut. Auch optisch kann man sich diesem Buch kaum entziehen, denn durch den schwarzen Buchschnitt und der großen weißen Schrift auf schwarzem Grund ist es sehr auffällig.
Als Final Girl wird die Überlebende eines Massakers/ eines Serienmörders bezeichnet. Quincy ist so Final Girl, möchte aber davon aber nichts wissen und schon gar nicht als ein solches Mädchen gesehen werden. Quincy kann (und will) sich nicht mehr daran erinnern, was damals geschah als all ihre Freunde auf brutalste Art und Weise starben. Sie hat das alles hinter sich gelassen, lebt jetzt in New York, ist verlobt mit einem Anwalt und betreibt einen Back-Blog. Diese Idylle gerät mit dem Tod von Lisa und dem Auftauchen von Samantha bei ihr gehörig ins Wanken.
Das ist auch ungefähr die Stelle, an der ich mich gefragt habe, was der Thriller für eine Richtung einschlagen möchte. Der Autor lässt sich hier viel Zeit, um Quincys so mühevoll aufgebaute glückliche Fassade bröckeln zu lassen. Das wird vor allem durch Samantha provoziert, die für mich die ganze Zeit fragwürdig blieb und der ich als Leser nicht über den Weg getraut habe. Quincy gerät während ihr gemeinsamen, nächtlichen Streifzügen immer mehr in eine Richtung, die nicht vereinbar mit dem Bild von Quincy ist, was ich am Anfang von ihr hatte. Auf der anderen Seite ist das nach so einem einschneidenden Erlebnis vielleicht aber auch verständlich und sie hat das jahrelang unterdrückt, dass sie eben doch keine normale junge Frau ist, sondern ein Final Girl.
Im Verlauf der Geschichte kommen Quincys Erinnerungen langsam zurück und man merkt, dass vielleicht doch nicht alles so war, wie es zunächst den Anschein hatte. Am Anfang fehlte mir so ein bisschen der rote Faden, aber als ich am Ende angekommen war, hat plötzlich alles Sinn gemacht.
FAZIT:
Final Girls ist ein Thriller der sich thematisch von anderen in seinem Genre absetzt, da hier dem (Thriller-)Leser mal etwas gänzlich Neues geboten wird. Die Spannung und die Entwicklung der Geschichte lassen für meinen Geschmack in den ersten zwei Dritteln etwas Zeit. Im letzten Drittel konnte ich das Buch dann nicht mehr aus der Hand legen.
Ich vergebe 4 von 5 Sternen.
Das Buch wurde mir als Rezensionsexemplar freundlicherweise vom dtv Verlag* zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür! Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.
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4 Kommentare zu „Rezension „Final Girls“ – Riley Sager“