Rezension „Eines Tages für immer“ – Clare Empson

Blanvalet Verlag* | Taschenbuch | Übersetzer: Karin Diemerling | 480  Seiten | 11,00 € | Amazon* und im örtlichen Buchhandel

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INHALT:

2000: Nach außen hin wirkt Lukes Leben perfekt – wäre da nicht eine Frage, die ihn seit Kindertagen umtreibt: Wer ist seine leibliche Mutter? Als er nach langer Suche schließlich vor dem Anwesen der Malerin Alice steht, ahnt er nicht, dass deren tragische Geschichte nicht nur bei ihm alte Wunden aufreißen wird.
1972: Eigentlich sollte es nur ein ausgelassener Konzertbesuch werden, doch als die 19-jährige Kunststudentin Alice das erste Mal auf Jacob Earl trifft, ist es um sie geschehen. Der Sänger der Band Disciples ist nicht nur unglaublich talentiert und gut aussehend, ihn umgibt auch etwas Geheimnisvolles, dem Alice sich nicht entziehen kann. Aus einer stürmischen Affäre wird bald ein gemeinsames Leben, doch Alice’ Familie und Freunde sind gegen eine Verbindung der beiden. Jacob sei zu ungestüm, zu wankelmütig und würde sie für seine Karriere im Stich lassen. Entgegen aller Widerstände versuchen Alice und Jacob zusammenzuhalten. Aber manchmal sind selbst die größten Hindernisse nichts gegen das, was das Schicksal für einen vorgesehen hat …

MEINUNG:

Clare Empson war mir mit ihrem deutschen Debüt Zweimal im Leben bereits aufgefallen, aber ich habe mich entschieden mit Eines Tages für immer zu beginnen, denn ich lese sehr gern Geschichten, die auf zwei Zeitebenen spielen. Ich finde das Cover ist wirklich schön und ich mag auch das Material, welches eher rauem Karton entspricht.

Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen. In der Gegenwart, im Jahr 2000, begleiten wir Luke, der adoptiert ist, und nun zum ersten Mal seiner Mutter Alice begegnet ist. Luke ist selbst Vater eines kleinen Sohnes und möchte endlich seine leibliche Mutter kennen lernen. In der Vergangenheit erfahren wir Alices Geschichte. Die junge Alice verliebt sich in den Sänger Jacob und zwischen beiden beginnt eine leidenschaftliche Beziehung, die in tiefe Liebe wurzelt. Doch die Beziehung steht nicht unbedingt unter dem besten Stern.

Der Roman beginnt damit, dass Luke und Alice aufeinander treffen, wobei nicht ganz genau klar ist, wie er sie ausfindig gemacht hat, denn von seiner Adoptivmutter weiß er es nicht. Dieses Unwissen ist auch einer der zahlreichen Konflikte in diesem Buch und spiegelt Luke innerliche Zerrissenheit wieder. Viele Kapitel aus Lukes Sicht beginnen mit einer kurzen Sachbeitrag zu Adoptivkinder und deren Trauma und Konflikte. Hierbei handelt es sich aber scheinbar um einen fiktiven Autor. Diese Beiträge sind in meinen Augen der einzige Hinweis darauf, dass sich hier noch ein paar Konflikte zusammen brauen. Leider merkt man davon nicht besonders viele auf den ersten 200 Seiten. Ich empfand die Geschichte zwar als emotional, aber irgendwie ohne erkennbares Ziel, denn alles läuft zunächst und es gibt auch nicht wirklich erkennbare Geheimnisse, die auf eine spannende Wendung hoffen lassen. In diesen ersten 200 Seiten entwickelt sich die Beziehung zwischen Jacob und Alice und zwischen Luke und Alice bzw. eher zu dessen Sohn Samuel, was ein weiterer Konfliktpunkt ist.

Ich würde sagen, dass mir der Teil zwischen Alice und Jacob etwas besser gefallen hat. Die Liebesgeschichte ist sehr intensiv und beide klammern sich ein wenig aneinander, da sie aus schwierigen familiären Verhältnissen kommen. Das zu lesen, hat mir wirklich zum Teil Schmerzen verursacht, weil es mir unbegreiflich ist, wie man so mit seinen Kindern umgehen kann. Jacob kämpft auf Grund der Vorkommnisse in seiner Kindheit sehr mit seinen inneren Dämonen, von den Alice zunächst nicht ahnt, welches Ausmaß diese annehmen können. Die nicht geplante Schwangerschaft der noch sehr jungen Alice macht es nicht leichter. Sowohl Alice als auch Jacob und auch Luke sind Künstler. Alice malt, Jacob ist Sänger und Luke arbeitet für ein Plattenlabel. Die Autorin bringt hier sehr Musik- und Kunstwissen mit unter, was ich sehr bemerkenswert fand. Es spricht für eine sehr gute Recherche oder sie kommt selbst aus diesem Bereich.

Die zweite Hälfte der Geschichte konnte mich ein wenig mehr für sich einnehmen, weil ich doch ein paar Wendungen gewittert habe, die sich leider nicht eingestellt haben. Alles in allem sind die Kapitel relativ kurz und man kommt hier sehr schnell durch die Geschichte, dennoch habe ich mich wirklich teilweise ein bisschen gelangweilt und mir fehlte schlichtweg der rote Faden in der Handlung. Ohne diese genannten Sachbeiträge hätte ich das Buch vielleicht nicht zu Ende gelesen.

FAZIT:

Eines Tages für immer macht es mir ein bisschen schwer. Gefühlte 200 Seiten plätschert das Buch vor sich hin und ich habe mich gefragt, worauf die ganze Geschichte hinaus laufen möchte. Dann nimmt das Tempo des Buches etwas zu, bleibt zwar emotional, aber vorhersehbar und recht profillos. Die Geschichte endet in einem kurzen, heftigen Showdown. Ich bin leider wirklich enttäuscht, denn ich hatte von der Autorin etwas mehr erwartet.

Das Buch wurde mir als Rezensionsexemplar freundlicherweise von Blanvalet Verlag* zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür! Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

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Ein Kommentar zu „Rezension „Eines Tages für immer“ – Clare Empson

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