Piper Verlag* | Broschierte Ausgabe | Übersetzer: Andreas Brunstermann | 27 Seiten | 15,00 € | Amazon* und im örtlichen Buchhandel
INHALT:
Es ist das Jahr 1983. William Wisting, gerade Vater von Zwillingen geworden, ist ein ehrgeiziger junger Streifenpolizist und träumt davon, eines Tages als Ermittler bei der Mordkommission zu arbeiten. Während einer Nachtschicht verfolgt er einen Bankräuber, doch diesem gelingt die Flucht. Erfahrenere Kollegen übernehmen den Fall, Wisting soll sich lieber mit einem von Kugeln zerfetzten Oldtimer in einer baufälligen, vergessenen Scheune befassen. Wisting stürzt sich in die Ermittlungen – und bis auf diesen begabten Streifenpolizisten ahnt niemand, dass die beiden Fälle zusammenhängen.
MEINUNG:
Jorn Lier Horst habe ich 2019 auf der Frankfurter Buchmesse getroffen. Dieses Treffen und Wisting und der Tag der Vermissten haben mich drei weitere Bücher später zum absoluten Fan des norwegischen Autors gemacht. Für einer der besten Autoren hinsichtlich skandinavischer Spannungsliteratur.
Wisting und die Stunde der Wahrheit ist Wistings erster Fall, quasi der Fall Null. Es ist 1983 und Wisting ist noch junger Streifenpolizist. Er ist gerade Vater geworden von Line und Thomas, die in den älteren Bänden schon erwachsen sind. Außerdem lernt man Wistings Frau Ingrid kennen. Wisting stößt bei seinen normalen Aufgaben als Streifenpolizist eines Tages auf einen alten Oldtimer, der durch Kugeln zerfetzt ist. Er ist natürlich noch kein Ermittler, aber der Fall lässt ihn nicht los und er bekommt von seinem Chef die Chance sich dort zu beweisen. Auch seine Frau unterstützt ihn in dem Vorhaben, auch wenn dies zu Lasten der gemeinsamen Familienzeit geht.
Meiner Meinung nach kann man den Fall nicht ganz mit den Fällen vergleichen, die Wisting später bearbeitet. Ich musste hier erst ein bisschen reinkommen. Wisting ist natürlich deutlich jünger und für mich fast schon eine andere Person. Der Schreibstil ist wie immer flüssig zu lesen und ich war schnell in der Geschichte drin. Der Autor hat gut dargestellt, dass Wisting eben noch ein Anfänger ist und natürlich auch Fehler macht. Falls er diesen Teil erst nach den anderen geschrieben hat, ist ihm das wirklich gut gelungen. Es ist Wisting den man kennt und doch ist er ganz anders. Die Fälle fand ich semi-spannend. Trotzdem ist Wistings Leidenschaft für Cold Cases schon jetzt erkennbar, genauso wie sein Engagement.
FAZIT:
Wisting und die Stunde der Wahrheit kann man lesen, wenn man so wie ich, großer Fan von der Reihe, dem Autor und/ oder Wisting ist, aber man hat auch nicht verpasst, wenn man diesen Fall 0 nicht gelesen hat. Ich habe mir auch die gedruckte Variante gegönnt und finde es vom Verlag ein bisschen verschwenderisch eine Leseprobe von über 50 Seiten zu ergänzen.
Das Buch wurde mir als Rezensionsexemplar freundlicherweise von Piper Verlag* über NetGalley* zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür! Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.
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Ein Kommentar zu „Kurz-Rezension „Wisting und die Stunde der Wahrheit“ – Jorn Lier Horst“