Ullstein Verlag* | Broschierte Ausgabe | 624 Seiten | 14,99 € | Amazon* und im örtlichen Buchhandel
INHALT:
LKA-Ermittler Tom Babylon ist wie elektrisiert. Seit vielen Jahren sucht er nach seiner kleinen Schwester Vi. Und plötzlich gibt es einen Hinweis: Ein Foto von Viola als erwachsene Frau, das er im Keller seines Elternhauses findet. Wenig später kommt Toms Vater bei einem mysteriösen Überfall in der Berliner U-Bahn ums Leben. Tom fürchtet, auch der Täter ist auf der Suche nach Viola. Und er hat einen Verdacht, wer es sein könnte: sein früherer Mentor Dr. Walter Bruckmann, der geschworen hat, ihm das Leben zur Hölle zu machen. Doch wie kann ein Mann, der seit seiner Verurteilung in einer psychiatrischen Anstalt in den Alpen einsitzt, in Berlin einen Mord verüben
MEINUNG:
Die Reihe um Tom Babylon ist einer meiner allerliebsten Thriller Reihen auf dem deutschen Buchmarkt. Die ersten drei Teile, Schlüssel 19, Zimmer 17 und Die Hornisse fand ich einfach richtig gut, weil gut konstruiert, vielschichtig und sehr gut aufeinander aufgebaut. Dem Autor ist es gelungen die Spannung, was nun mit Toms Schwester Viola vor 20 Jahren passiert ist, wurde bis ins unermessliche gesteigert und nun endlich sollte es in diesem Band zur erhofften Auflösung kommen.
Seit Jahren sucht Tom Babylon nach seine kleinen Schwester, die angeblich vor 20 Jahren gestorben sein soll, aber an dessen Tod er nicht wirklich glaubt. Toms hört seit Jahren ihre Stimme im Kopf und spricht mit ihr. Am Ende des dritten Bandes gibt es nun endlich den ersten Hinweis darauf, dasss das, was Tom immer geglaubt hat, zutreffen könnte: Viola lebt noch und hat sogar eine Tochter. Tom macht sich in London auf die Suche nach seiner Schwester. Er vermutet, dass sein Erzfeind und früherer Mentor, Dr. Walter Bruckmann, dahinter stecken könnte. Doch der sitzt in einem psychiatrischen Anstalt in den Alpen, die abgeriegelt ist.
Es gibt zwei Handlungsstränge, die aufeinander zu laufen. Zunächst gibt es den Strang mit Tom in London, der Opfer eines gewalttätigen Anschlags wird und dann Stück für Stück versucht seine Suche nach Viola zu verfolgen, die er in London vermutet. Auf der anderen Seite verfolgen wir Sita Johanns, seine Kollegin und auch inzwischen Vertraute, die zu Tom glaubt und zu Walter Bruckmann in die psychiatrische Anstalt fährt. Beide Stränge laufen am Ende zusammen, aber bis dahin macht der Autor, was er am besten kann: Er steigert die Spannung ins Unermessliche. Das Buch umfasst über 600 Seiten und man kommt der Lösung erst gegen Ende näher, bis dahin gibt es viel Aktion.
So ganz habe ich den Teil in der psychiatrischen Anstalt nicht verstanden, vor allem als Sita dann selbst dadrin landet und niemand etwas unternimmt von außen. Zwecks Glaubwürdigkeit und Sinnhaftigkeit darf sich hier keine Gedanken machen. Mich hat der Autor irgendwann ein bisschen verloren, weil es mir einfach zu viel des Guten war, was an Spannung und Action erzeugt wurde. Die Auflösung war allerdings schlüssig und umfassend. Ich würde aber empfehlen, wenn man mit der Reihe beginnen möchte, dann alle Teile relativ zügig hintereinander zu lesen. In diesem Band wird sehr viel aus Band 1 aufgegriffen, was ich nicht mehr so präsent hatte.
FAZIT:
Violas Versteck ist der zunächst abschließende Teil der Tom Babylon Reihe. Endlich wissen wir, was mit Viola ist und alle offenen Fragen werden geklärt. Es ist der umfangreichste Band. Mir war es leider irgendwann ein bisschen zu viel Action und Spannungsaufbau, denn man kam den drängenden Fragen kaum näher. Ein paar Seiten und Erzählschleifen hätten dem Buch gut getan.
Das Buch wurde mir als Rezensionsexemplar freundlicherweise vom Ullstein Verlag* von NetGalley* zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür! Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.
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Ein Kommentar zu „Rezension „Violas Versteck“ – Marc Raabe“