Bastei Lübbe Verlag* | Taschenbuch | 576 Seiten | Übersetzer: Rainer Schumacher, Dietmar Schmidt | 12,99 € | Amazon* und im örtlichen Buchhandel
INHALT:
Als DI Anjelica Henley zu einem neuen Tatort gerufen wird, schwant ihr nichts Gutes: In einer kleinen Londoner Kirche wurde ein Pastor brutal ermordet. Während Henleys Team den Tatort genauer untersucht, entdecken sie in einem Nebenraum einen angeketteten, halbtoten jungen Mann. Henleys Bauchgefühl sagt ihr, dass der junge Mann nicht vom Mörder eingesperrt worden ist. Aber wer war es dann? Und warum wurde der Pastor ermordet? Henley sucht fieberhaft nach Antworten, aber stattdessen stößt sie nur auf immer mehr Leichen, die auf die gleiche Art zu Tode gequält wurden wie der junge Mann aus der Kirche. Haben Henley und die Serial Crimes Unit es etwa mit einem religiösen Serienmörder zu tun?
MEINUNG:
Jigsaw Man – Der tote Priester ist der zweite Teil Band um die englische Ermittlerin Anjelica Henley. Mir hatte bereits der erste Fall, Jigsaw Man – Im Zeichen des Killers sehr gut gefallen. Band 2 war schon länger angekündigt und ist nun endlich erschienen.
Auch wenn der Titel es vermuten lässt, spielt in diesem Teil der Jigsaw Man keine wirkliche Rolle mehr. Natürlich haben Anjelica Henley, ihre Familie und ihre Kollegen damit noch ihre persönlichen Trauma zu bewältigen, aber in diesem Fall wird Henley zu einem brutalen Mord an einem Pastor gerufen. Außerdem findet das Team einem dem Tode nahe jungen Mann im Büroschrank des Pastors. Dies wirft einige Fragen auf zum Wirken und Handeln des Pastors und im Gegenzug müssen sie dessen Tod aufklären. Bald werden weitere Tote aufgefunden.
Auch der zweite Band ist klassischer Ermittlerthriller. Wer solche nicht mag, der wird hier keinen Spaß haben. Man trifft hier auf altbekannte aus dem ersten Band, dessen Handlung ich aber leider nicht mehr ganz so präsent hatte. Henleys Mutter ist gestorben und die Zusammenhänge haben ich nicht mehr zusammen bekommen, aber die ganze Familie leidet darunter. Auch die Ehe von Anjelica und Rob ist wieder Thema. Sie hatte eine Affäre mit ihrem Chef, die sie beendet hat, was natürlich auch für Spannungen sorgt, aber so richtig intakt scheint auch die Ehe nicht. Ich fand das manchmal ein bisschen anstrengend, weil ich mich gefragt habe, was sie nun eigentlich will und warum sie keinen Mut aufbringt die richtigen Entscheidungen zu treffen. Beide haben eine kleine Tochter, Emma, um die sich hauptsächlich Rob kümmert. Normalerweise würde man erwarten, dass Anjelica innerlich zerrissen ist zwischen Job und Tochter/ Familie den Spagat zu schaffen, aber ich hatte eher den Eindruck, dass ihr Job eindeutig Vorrang hat.
Der Fall ist wie auch bereits der letzte komplex und umfangreich aufgebaut (immerhin fast 600 Seiten). Die kurzen Kapitel machten es möglich, dass ich beim Lesen schnell voran gekommen bin. Die Spannung wurde konstant gehalten. Die Lösung des Falles wurde Stück für Stück erarbeitet. Manchmal waren es mir ein wenig zu viele Personen, so dass ich manchmal Mühe hatte den Überblick zu behalten. Vor allem sind hier die Details wirklich entscheidend, denn später wird genau darauf zurück gegriffen. Alles in allem ist der Mix aus Privatem und der Ermittlung aber gut gelungen. Mir hat gefallen, dass die Autorin hier auch das Thema Rassismus mit eingebaut hat und sich damit im Polizeialltag auseinander. So trifft dies auch die ErmittlerInnen mit Migrationshintergrund.
FAZIT:
Jigsaw Man – Der tote Priester ein klassischer Ermittlerroman, der an die Qualität des ersten Teils anknüpfen konnte. Der Fall gut konstruiert und spannend. Ich hoffe allerdings, dass Anjelica Henley im nächsten Band mal ihre private Situation auf die Reihe bekommt, sonst büßt sie bei mir langsam Sympathiepunkte ein. 😉
Das Buch wurde mir als Rezensionsexemplar freundlicherweise vom Bastei Lübbe Verlag* zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür! Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.
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Ein Kommentar zu „Rezension „Jigsaw Man – Der tote Priester“ – Nadine Matheson“