Rezension „Brennender Zorn“ – Line Holm/ Stine Bolther

Heyne Verlag* | Taschenbuch  | Übersetzer: Franziska Hüther, Günther Frauenlob| 596 Seiten | 16,00 € | Amazon* und im örtlichen Buchhandel

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INHALT:

In Jütland wird das Skelett einer jungen Frau gefunden. Sie starb durch einen Schuss in den Nacken. Die Tat liegt über siebzig Jahre zurück, Polizeihistorikerin Maria Just übernimmt die Ermittlungen. Währenddessen wird der Leiter des Dezernats für Gewaltverbrechen in Kopenhagen überfahren und beinahe getötet. Die Polizei steckt in einer tiefen Krise, und in diesem aufgeheizten Klima soll Kommissar Mikael Dirk herausfinden, wer den Anschlag auf seinen Chef verübt hat und das Land destabilisieren will. Als es zu einem weiteren Attentat kommt, erhält Mikael unerwartete Hilfe von Maria. Wer profitiert davon, wenn die Polizei ihr Gewaltmonopol verliert, und was verbindet die tote junge Frau mit den Tätern von heute?

MEINUNG:

Ich war absolut begeistert von Gefrorenes Herz von dem Autorinnen-Duo Line Holm und Stine Bolther. Beide schreiben wirklich üppige dänische Krimikost und ich für mich war klar, dass ich auf jeden Fall auch den zweiten Teil, Brennender Zorn lesen werde.

Es ist Sommer 2021 und auch die Kopenhagener bzw. Dänen leiden an die Auswirkungen der Corona-Pandemie. Dazu kommt, dass der Leiter des Dezernats für Gewaltverbrechen, Vorgesetzter von Mikael Dirk, beinahe tödlich überfahren worden ist. Die Polizei in Dänemark steckt in einer großen Krise. Viele KollegInnen sind unzufrieden und fallen dementsprechend aus, was zu Folge hat, dass in der Bevölkerung der Eindruck entsteht, dass die Polizei nicht mehr genug Schutz bietet. Dieser Zustand sorgt auch in der Politik für aufgeheizte Gemüter und einige Regierungsmitglieder wünschen sich eine andere politische Richtung. Fast nebenbei wird in Jütland eine Leiche einer jungen Frau entdeckt. Die Tat liegt bereits 70 Jahre zurück und Polizeihistorikerin Maria Just nimmt sich der Aufklärung an.

In diesem Teil finden die Aktivitäten von Mikael und Maria zunächst einmal getrennt statt und so wechselt auch immer wieder die Erzählperspektive. Maria widmet sich den Ermittlungen zu dem Mord an der jungen Frau. Ich fand es sehr spannend wie sie anhand eines Medaillons in einem Stadtarchiv herausfinden konnte, um wen es sich bei der jungen Frau handelt. Man wird sich bewusst, wie wichtig diese Arbeit ist, damit Informationen und Dokumente nicht verloren gehen. Maria überschreitet natürlich wieder ein bisschen ihre Kompetenzen, denn eigentlich gehören Ermittlungen nicht zu ihren Aufgaben.  Zum Glück ist aber ihre etwas nervige Chefin im Urlaub. Maria hat sich nach dem letzten Fall ein bisschen erholt, aber die Beziehung zu ihrem in Jütland lebenden Freund Jakob ist schwierig auf Grund der Entfernung. und der unterschiedlichen Vorstellungen für das gemeinsame Leben.

Mikael Dirk und sein Kollege Frederik Dahlin stehen dagegen sehr stark unter Druck wegen des Mordanschlags auf ihren Dezernatsleiter. Mikael wird kurzerhand dessen Stellvertreter. Frederik hat nach dem letzten Fall immer noch mit sich zu kämpfen, dass er jemanden getötet hat und außerdem versuchen er und seine Frau immer noch schwanger zu werden. Er steht praktisch die ganze Zeit neben sich und es führt zu Konflikten mit Mikael. Der Druck wächst als die Ermittlungen darauf hindeuten, dass es die Täter möglicherweise Nahestehende von Regierungsmitgliedern sind. Wieder einmal nehmen die Autorinnen kein Blatt vor den Mund und stellen deutlich die rechtspopulistischen Neigungen in der Bevölkerung und in den Regierungskreisen da. Erschreckend sind auch die Ausmaße, wenn die Polizei an Personalmangel leidet. Ich finde, dass wurde sehr gut dargestellt. Ich finde, dass es dieses Mal ein paar Längen gab. Das lag aber eher daran, dass die Autorinnen hier wirklich viel unterbringen, vielleicht manchmal zu viel.

FAZIT:

Auch Brennender Zorn steigt wieder tief in die aktuelle Problem, der dänischen Gesellschaft ein und geht dieses Mal sogar noch weiter, in dem ein Stück dänischer (Nach-)kriegsgeschichte verarbeitet wird, welches mir so auch nicht bekannt. An einigen Stelle fand ich manchmal ein bisschen zu ausladend an Informationen, Personen und Geschehnissen, aber alles in allem eine wirklich empfehlenswerte Reihe.

Das Buch wurde mir als Rezensionsexemplar freundlicherweise von Heyne Verlag zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür! Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

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Ein Kommentar zu „Rezension „Brennender Zorn“ – Line Holm/ Stine Bolther

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