Steidl Verlag* | Gebundene Ausgabe | Übersetzer: Hans-Christian Oeser | 104 Seiten | 20,00 € | Amazon* und im örtlichen Buchhandel
INHALT:
Irland, zu Beginn der 1980er Jahre: An einem heißen Sommertag liefert ein Vater seine kleine Tochter bei entfernten Verwandten auf einer Farm im tiefsten Wexford ab. Seine Frau ist schon wieder schwanger, noch ein Maul wird zu stopfen sein. So findet sich das Mädchen bei dem kinderlosen Ehepaar John und Edna Kinsella wieder. An einem ungewohnt schönen und behaglichen Ort, wo es Milch und Rhabarber und Zuwendung im Überfluss gibt. Aber auch ein trauriges Geheimnis, das einen Schatten auf die leuchtend leichten Tage wirft, in denen das Mädchen lernt, was Familie bedeuten kann.
MEINUNG:
Ich bin auf die Autorin aufmerksam geworden, weil ich gerne mehr von irischen AutorInnen lesen wollte und im Laden auch einen weiteren Roman – Kleine Dinge wie diese – der Autorin gesehen hatte. Ich finde allerdings das Cover von Das dritte Licht ein wenig verstörend. Es erinnert mich ein bisschen an den Exorzismus der Emily Rose. 😉
Wir sind in Irland zu Beginn der 1980er Jahre. Ein Vater liefert seine kleine Tochter von entfernten Verwandten ab, da seine Frau mit dem nächsten Kind wieder schwanger ist und die Familie kaum ein weiteres Kind versorgen kann. Das Mädchen wird bei dem kinderlosen Ehepaar John und Edna Kinsella abgeliefert, geplant nur temporär. Das Mädchen erlebt bei dem Ehepaar eine nie gekannte Geborgenheit und liebevolle Versorgung ihrer Bedürfnisse.
Dieses Buch mit dem Davy Byrnes Award ausgezeichnet wurde und laut der englischen Times zu den 50 wichtigsten Romanen des 21. Jahrhunderts gehört. In acht Kapitel erfährt man im Schnelldurchlauf, dass das Mädchen aus einer bettelarmen Familie stammt und nicht mehr als die Kleider am Leibe besitzt. Ich fand es sehr rührend, wie sie von den Kinsellas aufgenommen wird. Für diese ist es auch ganz selbstverständlich. Später erfährt man, dass es auch bei ihnen mal ein Kind gegeben hat. Aus diesem Grund sind sie vielleicht froh wieder ein Kind zu haben. Das zeigt auch, wie absurd es teilweise ist, dass einige Paar sich dringlich ein Kind wünschen und andere mit einer großen Schar an Kindern gesegnet sind, die sie kaum versorgen können. Für mich geht es auch ein bisschen in die modernen Themen wie Pflegeelternschaft, denn so würde ich es heute bezeichnen. Insgesamt fand ich es von der Handlung her etwas dünn. Es ist maximal eine kürzere Erzählung. Es hat mich am Ende mitgenommen als es darum ging, dass das Mädchen wieder zu seiner ursprünglichen Familie zurück musste und auch die Kinsellas tun sich sehr schwer damit. Immerhin droht ein erneuter Verlust.
FAZIT:
Das dritte Licht fast auf wenigen Seiten das gesellschaftliche Gefühl in Irland zu dieser Zeit zusammen, dennoch lässt die Geschichte mich ein wenig ratlos zurück. Fehlte mir doch ein bisschen der Mehrwert des Gelesenen. Ich werde trotzdem ebenfalls Kleine Dinge wie diese ebenfalls lesen.
Das Buch wurde mir als Rezensionsexemplar freundlicherweise von Steidl Verlag* über NetGalley* zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür! Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.
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Ein Kommentar zu „Kurz-Rezension „Das dritte Licht“ – Claire Keegan“