Rezension „Die Herzchirurgin“ – Jack Jordan

Droemer Verlag* | Broschierte Ausgabe | Übersetzerin: Sigrun Zühlke | 369 Seiten | 14,99 € | Amazon* und im örtlichen Buchhandel

41+PhaGH7zL._SY346_

INHALT:

Würdest du morden, um dein Kind zu retten?
Hippokratischer Eid oder Mutterliebe: Im rasanten Thriller »Die Herzchirurgin« wird Ärztin Anna Jones vor eine unmögliche Wahl gestellt.Was wiegt schwerer: Der Eid einer Ärztin, ihren Patienten niemals zu schaden – oder der Instinkt einer Mutter, ihr Kind zu beschützen, koste es, was es wolle?Als die erfolgreiche Herzchirurgin Anna Jones eines Abends nach Hause kommt, ist ihre Babysitterin tot, ihr kleiner Sohn verschwunden. Die Entführer stellen Anna vor die Wahl: Entweder lässt sie den beliebten Politiker Ahmed Shabir, der als der nächste Premierminister gehandelt wird, in zwei Tagen auf ihrem OP-Tisch sterben; oder ihr Sohn wird sein Leben verlieren.Verzweifelt beginnt Anna zu ahnen, dass sie in Wahrheit überhaupt keine Wahl hat …Auch Krankenschwester Margot steht vor einem Dilemma. Sie hat enorme Schulden, beklaut die eigenen Kollegen. Kurz vor ihrer Entlarvung macht sie eine ungeheuerliche Beobachtung, die ihr Leben an den Abgrund rückt. 

MEINUNG:

Ich lese gerne Thriller, aber eigentlich nicht so gerne Medizin-Thriller. Irgendwie hat mich Die Herzchirurgin aber dann doch gereizt, weil ich die Thematik einfach spannend fand, dass eine Ärztin relativ einfach jemanden töten kann, wenn sie es klug anstellt.

Alles beginnt damit, dass die Ärztin Anna Jones eines abends nach Hause kommt und ihr Haus nicht mehr so vorfindet, wie sie es verlassen hat und das Schlimmste ist – Ihr Sohne wurde entführt und ihre Nachbarin, die auf ihren Sohn aufpasst wurde ermordet. Sie bekommt ihren Sohn nur zurück, wenn sie einen bekannten Politiker, der als nächster Premierminister gehandelt wird bei einer Herz-Op, die sie als Herzchirurgin durchführen sollen, sterben lässt. Anna merkt ziemlich schnell, dass ihr kaum eine Wahl bleibt, um das Leben ihres Sohnes zu schützen. Dann ist da noch die OP-Schwester Margot, die in ihrem Leben ebenfalls vor einem großen Dilemma steht – sie hat so große Schulden, dass ihre KollegInnen bestehlen muss. Irgendwann ergibt sich eine Möglichkeit, die ihr Dilemma mit dem von Anna verknüpfen.

Die Story wird abwechselnd aus der Sicht von Margot, Anna und der Ermittlerin DS Rachel Conaty. Die Geschichte startet ohne Umschweife. Anna wirkt trotz allem Drama sehr kontrolliert und teilweise recht emotionslos, aber genau das lassen sie die schwierige Situation durchstehen, denn sie muss auch dafür sorgen, dass ihre Taten nicht auffliegen. Mir hat gefallen, dass der Autor sehr kompromisslos erzählt und Anna auch mit dieser Charakter-Eigenschaft versehen hat, denn Anna hat einfach keine Wahl. Oft wird in solcherlei Thriller ja irgendwie nach einem Ausweg gesucht, aber das passiert hier nicht. Auch Margot lädt Schuld auf sich und ist ebenfalls skrupellos, weil es schlichtweg um ihre Existenz geht. Beide Frauen sind in absoluten Extremsituationen. Jack Jordan zeigt auf, dass Extremsituationen dazu führen, dass Menschen nicht mehr objektiv entscheiden und auch zu Straftaten fähig sind. Eigentlich sind beide Frauen nicht wirklich sympathisch, aber irgendwie hatte ich eine Schwäche für Margot. Mir hat auch gefallen, dass der Autor gezeigt hat, dass (Straf-)Taten auch Konsequenzen haben und das nicht nur im rechtlichen Sinn. Ich könnte mir gut vorstellen, dass es hier vielleicht nochmal einen zweiten Teil gibt.

Die Kapitel sind relativ kurz und ich bin förmlich durch die Seiten geflogen. Die Spannung wird konstant gehalten und es gibt viele spannende Wendungen, die ich so nicht erwartet habe. DS Rachel Conaty ist auch eine interessante dritte Person in dem Gespann der beiden anderen Frauen. Sie ermittelt in dem Fall der ermordeten Nachbarin und hat instinktiv den richtigen Riecher, was Anna angeht und dem Verschwinden von Zack, Annas Sohn. Anna tut alles dafür, dass Rachel ihr nicht auf die Schliche kommt, aber diese ahnt sehr viel mehr. Rachel hat allerdings selbst ein traumatisches Erlebnis gemacht, weswegen ihr Chef ihr nicht glaubt und denkt sie projiziert dies auf den Fall. Als LeserInnen wissen wir natürlich Rachel hat Recht. Manchmal wollte ich am liebsten losschreien, aber auch das hat Jack Jordan wieder clever konstruiert. Manches fand ich allerdings auch ein bisschen unglaubwürdig konstruiert, aber da muss man drüber hinweg sehen bzw. lesen. Ich glaube, es war genauso beabsichtigt vom Autor. 

FAZIT:

Die Herzchirurgin ist ein spannender, ungewöhnlicher und teilweise düsterer Thriller, der mich eher an amerikanische Thriller erinnert. Die Charaktere sind ziemlich skrupellos und schrecken vor Gewalt nicht zurück. Der Schluss war stark und auch ein wenig beklemmend.

Das Buch wurde mir als Rezensionsexemplar freundlicherweise von Droemer Verlag* zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür! Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

*Folgende Verlinkungen kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung.

 

Ein Kommentar zu „Rezension „Die Herzchirurgin“ – Jack Jordan

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s