Heyne Verlag* | Taschenbuch | 449 Seiten | 10,99 € |Amazon* und im örtlichen Buchhandel
INHALT:
Die erfolgreiche Köchin Nina Ludwig ist stolz auf ihre gehobenen Kochkünste. Nun soll sie ausgerechnet mit Julian Leroy in einer Kochshow auftreten. Er gilt als exzentrischer Charmeur und hat sich der bodenständigen Küche verschrieben. Doch das Thema der gemeinsamen Show reizt Nina: Küche anno dazumal. Zudem soll die Aufzeichnung auf einem denkmalgeschützten Bauernhof in dem bayerischen Dorf stattfinden, aus dem Ninas geliebte Großmutter Lieselotte stammte. Sie war dort Ende der 1950er Jahre als letzte Wanderhirtin der Familie aufgebrochen. Während ihrer Zeit auf dem Hof findet Nina heraus, dass ein großes Unglück sie damals in die Ferne trieb …
MEINUNG:
Beate Maxian habe ich das erste Mal auf der Lit.Love* kennengelernt und habe ihren zweiten Roman, nach Die Frau im blauen Kleid (Rezension von Frau Goethe) mit Spannung erwartet.
Wie der Klappentext erahnen lässt, bekommen wir hier eine Geschichte auf zwei Zeitebenen ähnlich wie bei Lucinda Riley und Teresa Simon, wobei sich hier nicht kapitelweise gewechselt wird, sondern in größeren „Blöcken“, was mir sehr gut gefallen hat. Die Autorin hat die Vergangenheitsteile immer dann eingesetzt, wenn jemand etwas aus dieser zu erzählen hatte. Diesen Aufbau fand ich geschickt gewählt. Ich hatte nicht das übliche Gefühl, eine Seite lieber zu mögen und zu dadurch zu hoffen, dass das Kapitel wieder in die von mir präferierte Sicht springt, sondern die Erzählung war aus einem Guss (ich habe das Buch innerhalb von zwei Tagen gelesen).
Nina Ludwig und Julian Leroy sind anfangs wie Katz und Maus, wobei Nina eindeutig, die äußerst kratzbürstige Katze ist, die Julian absolut nicht leiden kann. Sie kennt ihn zwar nicht persönlich bevor es zum gemeinsamen Kochen kommt, aber sie hat ein Bild von ihm, was bei ihr eine tiefe Abneigung hervorruft. Julian erweckt allerdings nicht den Eindruck als wäre das viel an Ninas Vorbehalten dran, dennoch kann ich das als weibliche Leserin schon nachvollziehen. Nina wirkt insgesamt deutlich kühler als Julian. Das mag auch an ihrem Hang zur Perfektion liegen, die sie manchmal etwas unnahbar wirken lässt. Zwischen den beiden baut sich, wie zu erwarten, dann doch eine gewisse Anziehung auf. Allerdings passiert das recht beiläufig und wirkte für mich deswegen etwas zu gewollt.
Mir gefiel die Beschreibung der Rezepte sehr. Die Autorin hat grundsätzlich sehr gut recherchiert und liefert viel Hintergrundwissen zu Land und Leuten. Sie gibt auch einen kleinen Crashkurs in die sprachlichen Unterschiede der deutschen und österreichischen Geschichte, was ich sehr interessant fand. Nach dem Buch habe ich auf jeden Fall große Lust Österreich mal wieder einen Besuch abzustatten.
Neben dem kulinarischen Aspekt, spielt auch Ninas Familiengeschichte eine Rolle. Nina begibt sich ein wenig auf die Spurensuche ihrer Großmutter. Auch hier was es äußerst spannend zu erfahren, wie die Leute gelebt haben zu dieser Zeit in kleinem bayerischem Dorfe und vor allem das Handwerk der Schäfer und Schäferinnen. Beate Maxian beschreibt die Liebe zu den Tieren zu tief, dass sie auch beim Leser ankommt. Ich hätte mir ein wenig gewünscht, dass die Geschichte zu Ninas Großmutter nicht erst mit einer bestimmten Wendung, die relativ am Ende kommt, einen Spannungsbogen bekommt, sondern schon vorher. Hier hätte man schon vorher ein paar Anhaltspunkte einstreuen können, die der ganzen Geschichte ein wenig mehr Sogwirkung gegeben hätten.
FAZIT:
Das Geheimnis der Schäferin ist ein schöner Schmöker für die kalten Herbst- und Wintertage. Man sollte das Buch definitiv nicht auf leeren Magen lesen, denn bei den ganzen Rezepten läuft einem das Wasser im Mund zusammen. 😉 Auch wenn die Handlung sehr flüssig geschrieben und gut recherchiert ist, hätte der Spannungsbogen schon etwas früher aufgebaut werden können.
Ich vergebe 4 von 5 Sternen.
Das Buch wurde mir als Rezensionsexemplar freundlicherweise vom Heyne Verlag* zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür! Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.
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Hey,
das Buch liegt auch noch bei mir und möchte gelesen werden. Ich habe mich noch gescheut, aber je mehr Rezis nun eintrudeln, denke ich, könnte es doch auch was für mich sein. Denn ich liebe Bücher, die auf zwei Zeitebenen spielen und ein Geheimnis verbergen, das am Ende gelöst wird. 🙂 Beate Maxians letztes Buch „Die Frau im blauen Kleid“ konnte mich jedoch so gar nicht überzeugen. Thematisch super und gut recherchiert, aber die Umsetzung im Buch fand ich eher misslungen. Nun hoffe ich, dass mich dieses Buch überzeugen wird. Ich wollte auch so gerne mal einen Krimi von ihr lesen. In diesem Genre schreibt sie ja bereits länger.
Hab nen guten Wochenstart,
GlG, monerl
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Hallo Monerl,
Die Frau im blauen Kleid habe ich auch noch hier zu liegen. Die Punkte, die du aufzählst kann ich auch so für die Schäferin unterschreiben. Gut recherchiert, tolles Thema, aber bei weitem nicht das spannenste Buch, aber es ist ein toller Schmöker. Mit einem Krimi von ihr wollte ich es auch mal probieren.
Dir auch einen guten Wochenstart!
LG Jenny
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