
Der erste Monat von 2021 ist schon wieder rum. Es ist kaum zu glauben. Januar ist für mich, mal abgesehen von der momentan Lage, ein Monat, wo nicht so besonders los ist. Ich nutze die Zeit zum Aufräumen und natürlich zum Lesen. Man sich ohne schlechtes Gewissen bereits am Tag in eine Decke kuscheln und ein (gutes) Buch lesen. Im Januar habe ich insgesamt 11 Bücher konsumiert, davon vier Hörbücher.
Vom Ende der Einsamkeit – Benedict Wells | 5 Sterne (Hörbuch) – Rezension folgt
Tiger – Polly Clark | 4,5 Sterne
Wenn du mich heute wieder fragen würdest – Mary Beth Keane | 4 Sterne
Das Seidenraupenzimmer – Sayaka Murata | 4 Sterne (Hörbuch)
Mit Blick aufs Meer – Elizabeth Strout | 4 Sterne
Die verschwindene Hälfte – Britt Bennett (Hörbuch) | 4 Sterne (Hörbuch)
Der Tausch – Julie Clark | 4 Sterne
Fast hell – Alexander Osgang | 4 Sterne (Hörbuch)
Kindheit – Tove Ditlevsen | 4 Sterne (Hörbuch)
Die Stimme – S.K. Tremayne | 3 Sterne
Blut schweigt niemals – Stephan Harbort | 3 Sterne
TOP des Monat
Vom Ende der Einsamkeit von Benedict Wells ist ein Buch, was gefühlt jeder kennt und schon ganz viele gelesen haben. Ich kann nicht genau sagen, warum ich mit dem Buch solange gewartet habe, denn es ist eine wirklich fanatische Geschichte. Die Geschichte in zu gleichen Teilen wahnsinnig traurig und erwärmte mir so das Herz. In dem Buch ist auch keine Seite zu viel und es wird mir noch lange im Gedächtnis bleiben.
FLOP des Monats
Ich hatte mir schon länger vorgenommen, dass ich nicht nur fiktive Thriller und Krimis lese, sondern auch True Crime und Sachbücher von Experten. Ein solcher Experte ist Stephan Harbort. Von ihm habe ich Blut schweigt niemals gelesen. Ich habe zum einen festgestellt, dass ich doch lieber fiktive Geschichten lese als wahre Geschichten, die natürlich deutlich nüchterner erzählt sind. Zum anderen hat Stephan Harbort zum Teil genau das versucht: Unterhaltung zu bieten, in dem er bewertet und Sätze unterbringt, die für mich nichts in Texten über wahre Verbrechen zu tun haben.
Wenn du mich heute wieder fragen würdest von Mary Beth Keane ist die Geschichte zweier Familien und auch eine Liebesgeschichte. Die Autrorin führt ist fast schon minutiös durch das Leben der Gleesons und der Stanhopes, die einem kleinen Vorort von New York leben. Es ist klar, dass zwischen den Familien irgendetwas passieren wird. Das Buch führt den Leser zu diesem Ereignis hin und im zweiten Teil geht es darum, welche Auswirkungen die Geschehnisse auf beide Familien haben. Die Geschichte ist sehr intensiv, sehr detailliert. Man muss hier ein bisschen Zeit mitbringen.
Nachdem ich von Sayaka Murata bereits Die Ladenhüterin gelesen hatte, war für mich klar, dass ich auch Das Seidenraupenzimmer lesen bzw. hören möchte. Wie bereits in Die Ladenhüterin haben wir auch hier wieder eine Protagonistin, die sich nicht den gesellschaftlichen Normen anpassen möchte und da auf starken Widerstand in ihrer Familie stößt. Detailliert schildert die Autorin die Kindheit der Protagonistin und dann schließlich ihr Erwachsenenleben. Es ist ein spezielles Buch, aber mir hat es sogar noch besser gefallen als Die Ladenhüterin.
Mit Blick aufs Meer von Elizabeth Strout war eines unserer Buchclubbücher im Januar. Es ist gar nichts so einfach zu sagen, worum es eigentlich geht. Es geht im Großen und Ganzen um Olive Kitteridge und um die Menschen, die Cosby, einem kleinen Ort in Maine leben. Der Erzählton ist relativ ruhig und steht mit den einzelnen Geschichten der Einwohner Cosbys und Olive in einer Diskrepanz, denn deren Inhalte sind häufig weit entfernt von ruhig. Viele haben sehr bewegten Lebensgeschichten.
Die verschwindende Hälfte von Britt Bennett war ebenfalls ein Buchclubbuch und ein sehr aktuelles Buch, in Hinsicht auf Alltagsrassismus. Es geht um zwei Schwestern, die eigentliche People of Colour sind, aber so hell, dass sie auch Weiße sein können. Sie entstammen einem Ort, wo ebenfalls nur Menschen, wie sie leben. Nun möchte ich mir auf Grund meiner eigenen Hautfarbe kein Urteil erlauben, was richtig und falsch ist, aber es interessant zu sehen, wie „Schwarz sein“ definiert werden kann. Die beiden Schwestern liefern sehr gegensätzliche Lebensläufe, anhand derer man das erörtern kann. Es ist ein spannende Geschichte, die viel Diskussionsbedarf liefert. Eine klare Leseempflehlung!
Der Tausch von Julie Clark ist ein typischer amerikanischer Thriller mit einer interessante Plotidee. Zwei Frauen tauschen einfach ihre Flugtickets, ohne einander wirklich zu kennen. Beide wollen ihr bisheriges Leben hinter sich lassen bzw. aus diesem fliehen. Warum beide fliehen wollen erfährt man Stück für Stück. Mir hat die Idee gut gefallen und es war ein solider Thriller, den ich gern gelesen habe.
Fast hell von dem Spiegel-Journalisten Alexander Osang ist dessen Lebensgeschichte bzw. die von Uwe, einem weitläufigen Bekannten von Osang. Anhand von Uwes Lebensgeschichte blickt Osang auf seine eigene Geschichte als in der DDR-Geborener und die Nachwendezeit zurück. Für mich total spannend, da meine Familie das gleiche Schicksal ereilte. Einige Gedanken konnte ich so komplett unterschreiben, auch wenn ich deutlich jünger bin. Sowohl Osang als Uwe sind sehr viel rum gekommen nach der Wende und so ist es auch eine Art Reisebericht, der auch politische Ereignisse aus dieser Zeit nicht außer Acht lässt.
Tove Ditlevsen ist in diesem Jahr in aller Munde, das der Aufbau Verlag ihre autobiographische Kopenhagen-Trilogie wieder aufgelegt hat. Tove Ditlevsen ist eine der wichtigsten Autorinnen Dänemarks. Kindheit ist der erste Band der Kopenhagen Trilogie und spielt Anfang des 20. Jahrhunderts. Tove in sehr einfachen Verhältnissen auf und sie möchte Dichterin werden, was sie auf Grund der Zeit, ihres Geschlechts und sozialen Standes als schwierig erweist. Nach dem ersten Teil fällt es mir schwer ein wirklich abschließenden Urteil zu fällen, daher werde ich die weiteren Bände auch noch lesen/ hören.
Im Februar erwarten uns ein paar tolle Neuerscheinungen.
Wie war die letzte Zeit für euch? Habt ihr auch schon eines der erwähnten Bücher gelesen oder habt es vor? Schreibt mir doch gerne, wie sie Euch gefallen haben. Wie immer freue ich mich über jeden Kommentar und/ oder jedes Like von Euch! 🙂
Ein Kommentar zu „Monatsrückblick Januar 2021“