Rezension „Glück hat einen langsamen Takt“ – Mechtild Borrmann

Droemer Verlag* | Gebundene Ausgabe |  192  Seiten | 18,00 € | Amazon* und im örtlichen Buchhandel

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INHALT:

Von Menschen im Schatten, am Rande der Gesellschaft und manchmal auch der Legalität erzählen Mechtild Borrmanns Geschichten. In klarer, schnörkelloser Sprache werden alltägliche Schicksale zu Momentaufnahmen des Menschseins. Mal erschütternd, mal anrührend, mal versöhnlich erzählt die Bestsellerautorin vom Hadern und Verzweifeln, von der Wut und von Versöhnung, von großen Träumen, kleinem Glück und der Schönheit des Augenblicks.

MEINUNG:

Mechtild Borrmann konnte mich schon mit einigen ihrer Krimis überzeugen. Ich mag diese kurzen, auf den Punkt gebrachten Schreibstil, der ohne viel Worte so viel sagt und Emotionen transportiert. Glück hat einen langsamen Takt ist eine Sammlung von zwanzig Kurzgeschichten.

Die Kurzgeschichten variieren in der Länge stark von der Länge her. Manche sind nur vier, andere ca. zwanzig Seiten lang. Die kürzeren kann als Momentaufnahmen aus dem Leben einiger Menschen betrachten. Andere Geschichte, wie z.B. Das vierte Gebot erzählen ein ganzes Leben einer Frau, deren Leben anders hätte verlaufen können, wenn da nicht die Pflichten in der Familie gewesen wären. Diese Geschichte hat mich sehr berührt, aber auch wütend gemacht. Mechtild Borrmann bleibt hier auch in vielen Geschichten dem Krimi Genre treu und erzählt in uns in Seltene Seerosen eigentlich einen kompletten Kurz-Krimi. In der Geschichte versucht junger ukrainischer Mann in Deutschland herauszufinden, was mit seiner Schwester passiert ist, die ermordet aufgefunden worden ist. Die Geschichte Hammer Treue ging mir auch sehr nah. Wieder erzählt sie das komplette Leben einer Frau, die vor vielen Jahren verlassen wurde und glaubt, dass der Verflossene auf seiner „Flucht“ einen Mord begangen hat. Die Geschichte zeigt, was passiert, wenn man jahrelang mit einem Missverständnis lebt und wie sich das auf das Leben und die Gegenwart auswirken kann.

Natürlich kenne ich den Schreibstil von Mechtilg Borrmann, dennoch hat mich die komprimierte, schnörkellose Erzählweise kombiniert mit den kriminalistischen Elementen sehr an die Kurzgeschichten Schuld und Verbrachen von Ferdinand von Schirach erinnert. Ich mag seinen Stil sehr und bin so froh, wieder etwas Vergleichbares lesen zu können. Das Büchlein ist nur sehr schmal und ich musste mir die Geschichten einteilen. Das würde ich auch empfehlen, denn die Wucht der Geschichten sollte man erstmal sacken lassen und hier genug gedanklichen Raum lassen, bevor man die nächste Geschichte beginnt, aber jeder wie er es mag.

FAZIT:

Glück hat einen langsamen Takt ist eine großartige Sammlung von Kurzgeschichten aus der Feder von Mechtild Borrmann. Sowohl der Inhalt als auch ihr Erzählstil konnten mich wieder begeistern. Auf wenig Seiten schafft die Autorin viele intensive, einprägsame Geschichten. Jetzt heißt es wieder warten bis etwas Neues von Mechtild Borrmann erscheint. 😉

Das Buch wurde mir als Rezensionsexemplar freundlicherweise von Droemer Verlag* zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür! Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

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2 Kommentare zu „Rezension „Glück hat einen langsamen Takt“ – Mechtild Borrmann

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