cbj Verlag* | Gebundene Ausgabe | Übersetzerin: Dagmar Schmitz | 384 Seiten | 20,00 € | Amazon* und im örtlichen Buchhandel
INHALT:
Evie glaubt nicht mehr an die Liebe. Erst recht nicht, als etwas Unfassbares geschieht – sie kann plötzlich die Zukunft von Liebespaaren voraussehen: Alle Liebesgeschichten enden tragisch. Evie versucht noch, mit ihrer seltsamen Gabe zurechtzukommen, als sie bei einem Tanzkurs auf X trifft, der alles verkörpert, was Evie ablehnt: Abenteuerlust, Risikobereitschaft, Leidenschaft. X lebt nach dem Motto, zu allem Ja zu sagen – auch zu dem Tanzwettbewerb, den er und Evie gemeinsam antreten. Evie will sich auf keinen Fall in X verlieben. Doch je länger sie mit X tanzt, desto öfter stellt sie infrage, was sie über das Leben und die Liebe zu wissen glaubt. Ist die Liebe das Risiko vielleicht doch wert?
MEINUNG:
Nicola Yoon ist eine Autorin, zu der ich immer greife würde, wenn Lust auf eine schöne Young Adult Geschichte bzw. auf ein Jugendbuch hat. Ihre Geschichte sind immer besonders, gehen immer tief und regen zum Nachdenken an. Du neben mir war ihr deutsches Debüt und das hatte mich überzeugt.
Protagonistin Evie hat den Glauben an die Liebe verloren, da ihr Vater die Familie wegen einer anderen Frau verlassen hat. Durch Zufall gelangt Evie in ein Tanzstudio. Dahin hat sie ein Buch geführt als ihre eigenen Liebesromane, die sie nicht lesen kann, in einen öffentlichen Bücherschrank gebracht hat. Dort trifft sie auf eine mysteriöse Frau. Danach kann sie plötzlich die Liebesgeschichte von Paaren, die sich küssen, voraus sehen und wie diese enden und zwar nicht gut. Gleichzeitig trifft sie im Tanzstudio auf Xavier, genannt X, und lässt sich dort für einen Tanzwettbewerb breit schlagen. Ganz gegen Evies Willen entwickelt sich zwischen den beiden eine zarte Liebesgeschichte.
Evie mochte ich sofort sehr gern. Sie ist starke, eigensinnig Person, aber sie ist auch sehr sensibel. Die Trennung der Eltern macht ihr sehr zu schaffen. Der Vater hat die Familie wegen einer anderen Frau verlassen. Evie hat sie praktisch inflagranti erwischt. Für mich, die ebenfalls Scheidungskind, sind ihre Gefühle und die Trauer über den Verlust der Familie und den Verrat des Vaters absolut nachvollziehbar gewesen. Dieses Thema und die erneute Annäherung an den Vater spielen eine große Rolle hier. Mir gefiel es an manchen Stellen nicht, dass sie von ihrer Mutter und Schwester, die damit ganz anders umgehen, dazu gedrängt wird hier nach vorne zu sehen und zu verzeihen. Evies Widerstand war spürbar. Ich bin froh, dass die Autorin dies zugelassen hat und nicht einen auf heile Welt gemacht hat. Verzeihen ist und bleibt ein Prozess.
Evies „Gabe“ empfand ich als nette Idee, hätte aber in meinem Augen nicht sein müssen. Natürlich gibt es einige Konflikte als sie z.B. Liebesbeziehungen und deren Ende sieht, von Personen die ihr nahe stehen, z.B. ihre Freunde und natürlich befürchtete ich auch, dass sie irgendwann ihre eigene Liebesbeziehung sehen wird. Die zarte Liebe zwischen X und ihr entwickelt sich langsam. Beide haben ihre Päckchen zu tragen. X akzeptiert, dass Evie Zeit braucht. Ich mochte ihre Dialoge, die immer schlagfertig und unterhaltsam waren. Auch das Tanzen ist schön beschrieben. Auf der zweiten Hälfte lässt dieser Content allerdings ein bisschen nach. Mein Lieblingscharakter war Fiona, die osteuropäische Tanzlehrerin, die die beiden wirklich drillt. Ich mochte ihre Sprüche, die super übersetzt waren und über die ich häufig lachen musste. Der Schreibstil von Nicola Yoon macht es möglich, dass ich in zweit Tagen mit dem Buch fertig war.
FAZIT:
Als wir tanzen lernten hat mich zwei Tage lang sehr gut unterhalten. Es ist eine bittersüße Geschichte über Neuanfänge und den Glaube an die Liebe, auch wenn deren Ende kein gutes ist. Evies Gabe hätte für meinen Geschmack nicht unbedingt sein müssen. Ich denke, es hätte auch so funktionieren können.
Das Buch wurde mir als Rezensionsexemplar freundlicherweise von cbj Verlag über LovelyBooks* zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür! Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.
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Ein Kommentar zu „Rezension „Als wir tanzen lernten“ – Nicola Yoon“