Rezension „Nachmittage“ – Ferdinand von Schirach

Luchterhand Verlag* | Gebundene Ausgabe | 176 Seiten | 22,00 € | Amazon* und im örtlichen Buchhandel

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INHALT:

Ferdinand von Schirach erzählt von milden Frühsommermorgen, verregneten Nachmittagen und schwarzen Nächten. Seine Geschichten spielen in Berlin, Pamplona, Oslo, Tokio, Zürich, New York, Marrakesch, Taipeh und Wien. Es sind kurze Geschichten über die Dinge, die unser Leben verändern, über Zufälle, falsche Entscheidungen und die Flüchtigkeit des Glücks. Schirach erzählt von der Einsamkeit der Menschen, von der Kunst, der Literatur, dem Film und immer auch von der Liebe.

MEINUNG:

Ich lese bekanntlich alles von Ferdinand von Schirach und natürlich musste ich auch Nachmittage lesen.

Nachmittags enthält 26 Erzählungen bzw. Kurzgeschichten, die manchmal aus mehreren Seiten bestehen und manchmal auch nur eine Seite lang sind. Er erzählt von seinen Reisen und den Leuten, die er dort trifft und die ihm ihre Geschichten erzählen (mehr oder weniger freiwillig manchmal). Die Geschichten sind nicht wie einige andere seiner Erzählbände fokussiert auf rechtliche Themen, sondern viele feine Beobachtungen aus dem Alltag. Dennoch liegt der Fokus wieder auf dem Thema Schuld.

Ferdinand von Schirach wirkt immer ziemlich weltmännisch. Er war gefühlt schon überall, er kennt unzählige Leute und alle diese Leute wollen ihm auch gerne ihre Geschichten erzählen. Das macht es natürlich spannend für die Leserschaft, denn hier stecken viele Geschichten drin, in denen Personen Schuld auf sich geladen haben. So viel Schuld, dass sich ein Leben für immer ändert, z.B. eine Frau, die denkt, dass ihr Mann Exhibitionist sei. Am eindrücklichsten fand ich die Geschichte über eine Klavierspielerin, die ihre Karriere aufgab. Diese Geschichte war so eindrücklich, dass ich sofort nachvollziehen konnte, warum sie es tat. Außerdem ein Uhren-Bauer, dessen Geheimnisse ihm zum Verhängnis wurden. Mir liegen eher die etwas längeren Geschichten über normale Personen. Ich konnte eher weniger mit den ganz kurzen Texten, Geschichten wäre zu viel gesagt, anfangen. Er schreibt auch einige Begebenheiten über Schriftsteller und andere Prominente, die wenig spannend fand und die auch nicht im Gehirn haften geblieben sind.

FAZIT:

Nachmittage  hat mir gut gefallen. Einige Stories habe ich sehr intensiv gelesen und ich konnte trotz der Kürze darin versinken. Andere Stories, besonders über irgendwelche Schriftsteller oder andere Prominente haben mir eher weniger gegeben. Es gibt aber deutlich bessere Erzählbände, die für den Einstieg empfehlen würde. Nachmittage ist etwas für Fans.

Das Buch wurde mir als Rezensionsexemplar freundlicherweise von Luchterhand Verlag zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür! Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

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Ein Kommentar zu „Rezension „Nachmittage“ – Ferdinand von Schirach

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