Amazon Publishing Verlag* | Taschenbuch | 318 Seiten | 16,00 € |Amazon* und im örtlichen Buchhandel
INHALT (Achtung Spoiler, wenn man Band 1 bis 3 noch nicht kennt!):
Luise umsorgt ihre Tochter Viktoria liebevoll und ist so glücklich wie nie zuvor in ihrem Leben. Nach den ersten Wochen als Mutter zieht es sie allerdings schon wieder ins Kontor. Das Aufeinandertreffen mit ihrem Cousin Richard, der interimsweise die Firma leitet, läuft alles andere als harmonisch … Waren Luises Anstrengungen vergebens und ein Mann wird am Ende ihren Platz einnehmen?
Hamza kehrt in seine Heimat Kamerun zurück und merkt sehr bald, dass ihn der Aufenthalt in Deutschland verändert hat. Er sieht plötzlich klar und deutlich, dass er als Vermittler zwischen den Welten für mehr Gerechtigkeit und ein besseres Leben seiner Landsleute kämpfen muss. Als ihn diese Erkenntnis ereilt, findet er sich bereits in einem blutigen Aufstand wieder.
MEINUNG:
Der zerbrechliche Traum ist Band 4 der Hansen Sagen von Ellin Carsta. Hierbei handelt es sich um eine mehrbändige Saga, bei ich zwingend empfehle sie in der richtigen Reihenfolge zu lesen, da sich sonst spoilert und auch viele Zusammenhänge nicht versteht. Diese Rezension (und auch der Klappentext) spoilert also definitiv solche Leser, die die ersten drei Bände nicht kennen.
Band 4 setzt kurz nach der Geburt von Viktoria an, der Tochter von Luise und ihrem Mann Hans. Luise ist überglücklich mit ihrem kleinen Mädchen, sodass selbst für die so emsige Luise das Kontor mal etwas in die Ferne rückt. Ihre einst große Liebe Hamza kehrt nach Kamerun zurück und merkt schnell, dass er sich verändert hat durch seine Zeit in Deutschland. Seine gewonnenen Erkenntnisse stoßen nicht überall auf Verständnis, vor allem als er mehr Gerechtigkeit für seine Landsleute einfordert.
Luise ist für mich immer die tragende Person dieser Saga gewesen. Sie ist eine starke junge Frau, die weiß, was sie möchte und auch versucht trotz aller Konventionen immer wieder ihre Wünsche und Forderungen nach Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau durchzusetzen. In diesem Band fand ich ihre fehlende Reaktion auf Hamzas Rückkehr etwas seltsam. Hamza, ihre einstige Jugendliebe, mit dem sie nach Kamerun zurückwollte, ist ihr in dem ganzen Buch kaum ein Gedanke wert. Das spricht für mich nicht wirklich für ihre Gefühle für ihn, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass trotz aller glücklicher Fügungen (sie verliebt sich doch noch in Hans, Viktoria ist Hans‘ und nicht Hamzas Tochter) nicht einmal an Hamza denkt, der mit gebrochenem Herzen in die Heimat zurückkehrt.
Auch Therese in Wien kämpft immer noch mit Karls Tod. Die Autorin hat dies sehr einfühlsam beschrieben, wie sie versucht wieder zurück in den Alltag zu finden. Zum Glück ist Karls und Roberts Bruder Georg mit seiner Frau Vera nach Wien gekommen, um das Kontor dort zu leiten. Allein würde Therese nicht bewältigen können. Ich bin gespannt, ob sie irgendwann herausbekommt, was der wahre Grund für Karls Tod war. Mich hat dieser Umstand jedenfalls sehr traurig gemacht im dritten Band und man spürt die Lücke, die er nun hinterlässt. Robert ist Theres ist der Zeit eine große Hilfe.
Zwischen Luise und ihrem Cousin Richard kommt es immer wieder zu Konflikten, die ich immer sehr erfrischend fand. Ich mag es, dass Luise mit ihrer Meinung (und auch ihren Gefühlen) zumindest innerhalb der Familie nicht immer hinter dem Berg hält und sich dem Patriarchat auch nicht beugt. Richard ist gefühlt so das schwarze Schaf der Familie, denn ich schon längst rausgeworfen hätte. Es ist deutlich spürbar, dass er nicht mit offenen Karten spielt und gerne Luise Posten, dauerhaft hätte.
FAZIT:
Auch in Band 4 konnte ich wieder komplett abtauchen! Ich mag die ganze Familie, die Freud und Leid miteinander teilt, aber auch Konflikte immer wieder offen austrägt. Einblicke in das historische Zeitgeschehen von Hamburg könnte gerne etwas mehr sein. Ich freue mich auf Band 5, Der mutige Weg, der schon am 31.03.2020 erscheint.
Ich vergebe 4 von 5 Sternen.
Das Buch wurde mir als Rezensionsexemplar freundlicherweise vom Ellin Carsta* zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür! Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.
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Klingt ja auch mal nicht schlecht. – Manno, mein SuB is doch schon so hoch, bzw. lang…. *heul
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Hehe, ich kenne es…man sagt ja immer.. „zwischen schieben“. Ja, aber irgendwann ist die Liste dafür auch sehr lang. 😉
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