
Dezember war 2020 deutlich ruhiger als sonst, was der aktuellen Lage geschuldet ist. Es klingt vielleicht komisch, aber ich habe es sehr genossen, dass diese Vorweihnachtszeit deutlich besinnlich und für mich bewusster abgelaufen ist. Natürlich ist es immer schon in der Zeit viele Freunde zu treffen und häufig auf den Weihnachtsmarkt zu gehen, aber es ist auch immer eine stressige Zeit vor allem, wenn man noch das Weihnachtsfest vorbereiten muss. Dafür war diesmal auch mehr Zeit zum Lesen. Ich habe 10 Bücher gehört bzw. gelesen.
Wisting und der fensterlose Raum – Jorn Lier Horst | 5 Sterne
Bären füttern verboten – Rachel Elliott | 5 Sterne
Weiß – Han Kang | 4 Sterne
Dunkel – Ragnar Jonasson | 4 Sterne
Wisting und der Atem der Angst – Jorn Lier Horst | 4 Sterne
Ich hasse Männer – Pauline Harmange | 4 Sterne
Die Passion – Amélie Nothomb | 4 Sterne (Hörbuch)
Das Eis-Schloss – Tarjie Vesaas | 3 Sterne
24 gute Taten – Jenny Fagerlund | 3 Sterne
7 Kilo in 3 Tagen – Christian Pokerbeats Huber | 3 Sterne (Hörbuch)
TOP des Monat
Mein Highlight im Dezember war eindeutig Wisting und der fensterlose Raum von Jorn Lier Horst. Es ist der zweite bei Piper erschienene Cold Case Fall, bei dem norwegische Kommissar Wisting ermittelt, zusammen u.a. mit seiner Tochter die Journalistin ist. Für mich hatte der Thriller keine Seite zu viel und durchgängig spannend. Der Fall war durch die vielen Personen relativ komplex, aber das ist genau das, was ich an sehr guten Thrillern schätze. Hier könnt ihr nochmal meine komplette Rezension lesen.
FLOP des Monats
Ich habe mich im Dezember wieder einmal an diversen Weihnachtsbüchern probiert, was ich eigentlich schon aufgegeben hatte, weil ich einfach immer enttäuscht von der furchtbaren banalen Umsetzung. Auch 2020 hatte ich kein Glück. Mein absoluter Flop war das Hörbuch von 7 Kilo in 3 Tagen von Christian Pokerbeats Huber. Meines Wissens gibt es dazu auch eine Netflix Serie. Für mich war die Geschichte leider absolute Zeitverschwendung. Ich hatte mir eine humorige (deutsche) Weihnachtsgeschichte erhofft. Was man hier bekommt, sind ständige Rückblenden zur gescheiterten Beziehung des Protagonisten, dessen Ex-Freundin nun mit seinem Bruder zusammen ist.
Bären füttern verboten von Rachel Elliott habe ich ganz zufällig entdeckt und bin sehr froh auf dieses Buch gestoßen zu sein und es ist gar nicht so leicht in Worte zu fassen, wie wundervoll ich diese Geschichte fand. Die Geschichte spielt in Südengland und das ist Sydney, eine Freerunnerin, die an ihren Geburtstort zurück kehrt und dann ist da noch Maria und ihre Tochter Belle, einer Buchhändlerin. Tiere sind auch dabei. Es sind sehr anrührenden Lebensgeschichten und alle beweisen in der Geschichte, dass es sich lohnt Mut zu haben sein Leben zu verändern, auch wenn es dazu einen kleinen Anstoß von außen braucht.
Wer Han Kangs Romane kennt, der weiß, dass diese sehr besonders und definitiv nicht jede(n) LeserIn etwas sind. Ich habe bisher alles gelesen, was von ihr auf Deutsch erschienen ist. Weiß ist ein sehr persönliches Buch von ihr, in dem in gewisser Weise den Tod ihrer Schwester verarbeitet, die vor ihr im Säuglingsalter verstorben ist. Es ist kein wirklich Roman, mehr eine Geschichten und Gedankensammlung ganz im Stil von Han Kang.
Dunkel von Ragnar Jonasson ist der erste Teil der isländischen Hulda Trilogie, auf die ich schon lange ein Auge geworfen habe. Scheinbar wird die Trilogie rückwärts erzählt, denn Hulda bearbeitet in Dunkel ihren letzten Fall, den sie sich selbst aussuchen durfte. Es gibt immer wieder Rückblenden in ihr Privatleben, was ich diesmal deutlich interessanter fand als den Fall an sich. Ich mochte Huldas trockene Art, auch wenn sie sehr einsam wirkt. Die anderen beiden Teilen werden definitiv auch noch gelesen.
Das Eis-Schloss vom norwegischen Schriftsteller Tarjie Vesaas hat mich schon lange gereizt und wurde mir von vielen Seiten empfohlen. Der Schriftsteller hat definitiv eine besondere Art zu schreiben und man hat die klirrende Kälte des hohen Nordens förmlich durch die Seiten spüren können, dennoch hatte ich so meine Schwierigkeiten mit dem Buch. Mir hat es sich nicht in der Form geöffnet, wie es viele andere der Fall zu sein scheint. Definitiv ein Buch, dass eventuell nicht für jeden etwas sein könnte.
24 gute Taten von Jenny Fagerlund war ein weiteres Weihnachtsbuch, welches in Schweden spielt, wovon man allerdings nicht viel merkt. Es hätte genauso gut auch in z.B. London spielen können. Es geht um Emma, die ihren Verlobten verloren hat und nun Schwierigkeiten hat zurück ins Leben zu finden. An sich hätte es eine recht süße Geschichte werden können, aber manchmal war an Klischees und Flachheit nicht zu übertreffen und gleichzeitig war es auch ziemlich überfrachtet an verschiedensten Themen. Da war die Schwester, die sie ständig bevormundet und nicht mal allein eine Kaffeemaschine anschließen kann. Da war eine Kundin (Emma besitzt ein kleines Einrichtungsgeschäft), die Emma einfach so ihren Hund aufs Auge drückt, weil er sonst eingeschläfert hätten werden müssen, und, und…
Im Januar erwarten uns ein paar tolle Neuerscheinungen.
Wie war die letzte Zeit für euch? Habt ihr auch schon eines der erwähnten Bücher gelesen oder habt es vor? Schreibt mir doch gerne, wie sie Euch gefallen haben. Wie immer freue ich mich über jeden Kommentar und/ oder jedes Like von Euch! 🙂