Aufbau Verlag* | Gebundene Ausgabe | 256 Seiten | 23,00 € | Amazon* und im örtlichen Buchhandel
INHALT:
Lisbeth und die Kriegerin kennen sich seit der Ausbildung bei der Bundeswehr. Sie haben sich für das Militär entschieden, weil sie einen Körper wollen, der nicht verwundbar ist – als ließe sich der Welt nur mit einem Herzen begegnen, das zur Faust geballt ist. Dabei ist Lisbeth sehr empfindsam: ihre Haut reagiert auf Gefühle und Träume anderer Menschen; schützen kann sie sich nur, indem sie die Distanz wahrt. Als sich ein Feldwebel brutal von Lisbeth nimmt, was er will, schwindet auch diese Sicherheit.
MEINUNG:
Die Kriegerin hatte ich in einigen Vorschauen entdeckt und war hier neugierig geworden. Gut gepasst hat, dass wir das Buch im Buchklub gelesen haben.
In dem Roman geht eigentlich um die Protagonistin Lisbeth, aber auch um die Kriegerin, deren Namen wir erst später erfahren. Lisbeth und die Kriegerin haben sich bei der Bundeswehr kennengelernt. Lisbeth hat den Dienst quittiert, nachdem sich ein Feldwebel an ihr vergangen hat. Die Kriegerin ist weiterhin im Dienst. Beide treffen sich wieder als Lisbeth ihre Familie verlässt und treffen sich an der Ostsee in einem Bungalow in regelmäßigen Zeitabständen wieder.
Die Erzählweise von Helen Bukowski ist sehr nüchtern, schnörkellos und klar, aber sie transportiert dennoch eine Menge Gefühle. Vor allem Lisbeth, aber auch die Kriegerin sind voller Gefühle. Lisbeth. ist eine sehr empfindsame junge Frau. Wir erfahren, dass sie bereits in der Kindheit stark unter Neurodermitis gelitten hat und auch in ihrem Erwachsenenleben verfolgt sie die Krankheit. Sie ist definitiv schon immer anders gewesen. Ich finde sie neigt stark zu extremen Verhaltensweisen. Auf mich wirkte sie einfach immer verloren. Immer auf der Suche nach ihrem Platz im Leben. Die Vergewaltigung hat ein Trauma hinterlassen. Ein Trauma was sie an die Kriegerin bindet, auch wenn diese nicht direkt davon betroffen war, aber sie und Lisbeth verbindet eine besondere Beziehung, die in dieser Geschichte nach und nach ergründet wird. Trotz allem wirkt die Beziehung distanziert, denn Lisbeth lässt nur schwer jemanden an sich heran. Bei der Kriegerin kommen auch Traumata aus den Kriegseinsätzen dazu, die zu eine posttraumatischen Belastungsstörung führen. An der Ostsee finden bei eine Zuflucht.
FAZIT:
Die Kriegerin ist eine an sich ruhige Geschichte ohne großen Spannungsbogen, vielmehr ist es die Geschichte zweier Frauen, von denen wir als Leser einen Teil erzählt bekommen. Insgesamt ist es keine leichte, fröhliche Koste, denn es werden eine Menge Triggerthemen erwähnt, die gut in den gesellschaftlichen Kontext eingebettet sind.
Das Buch wurde mir als Rezensionsexemplar freundlicherweise von Aufbau Verlag* über NetGalley* zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür! Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.
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Ein Kommentar zu „Kurz-Rezension „Die Kriegerin“ – Helene Bukowski“