Piper Verlag* |Übersetzerin: Andreas Bunstermann | Broschierte Ausgabe | 430 Seiten | 17,00 €

INHALT:
William Wisting muss erstmals für einen Fall in die moderne Welt des World Wide Web eintauchen: Die Rucksacktouristin Ruby wurde ermordet. Auf einer sogenannten Crowdsolving-Plattform beteiligen sich Hobby-Ermittler an der Suche nach dem Mörder und liefern zahlreiche – mal mehr, mal weniger hilfreiche – Hinweise. Eine Userin, »Astria«, behauptet sogar, sie stünde kurz vor der Lösung des Falls, doch dann verschwindet auch sie. Widerwillig lässt sich Wisting auf diese unkonventionelle Art der Ermittlung ein, löst den Fall aber letztendlich mit seiner bewährt professionellen und akribischen Art.
MEINUNG:
Jorn Lier Horst und sein Kommissar Wisting gehören zu einer meiner allerliebsten skandinavischen Krimireihen. Bisher habe ich schon sehr viele Bücher gelesen, die auf Deutsch erschienen sind.
Dieses Mal spielte der Fall sogar über die Grenzen von Norwegen hinweg, denn „Astria“ hat zusammen mit anderen auf einer Crowdsolving-Plattform an dem Mord der Rucksacktouristin Ruby recherchiert, der in Spanien passiert ist, wo auch ihre Familie Immobilien hat. Eine Userin meldet sich bei Wisting, da Astria in Forum plötzlich nicht mehr aktiv ist, aber etwas auf der Spur war. Kurze Zeit später wird auch Astria tot aufgefunden in Norwegen. Wisting reist nach Spanien, um die Ermittlung aufzunehmen.
Die Fälle von Jorn Lier Horst machen immer die sehr gute Recherche aus. Sein Schreibstil ist sehr nüchtern, manchmal vielleicht zu nüchtern. Ich bin mir aber nicht sicher, ob es nicht vielleicht auch an der Übersetzung liegt. In seinen Büchern liegt der Fokus immer auf der Ermittlung und dem Fall, nicht auf der emotionalen Tiefe der handelnden Personen und dem Zwischenmenschlichen. Ich mag dennoch Wistings ruhige und besonnene Art, wie er Fälle angeht. Der Fall ist schon relativ komplex, da es sehr viele Personen gibt und er in zwei Ländern spielt. Ich fand es interessant, dass es solche Crowdsolving Plattformen wirklich gibt und das Leute privat versuchen Fälle aufzuklären, tw. liefern sie Hinweise, die auch für die Polizei interessant sind.
FAZIT:
Für mich war auch dieser Wisting wieder spannend und solide. Mit den Büchern kann man absolut nichts falsch machen und kann sie jeden empfehlen, der gerne gut konstruierte Fälle mag im kalten Norden.
Weitere Rezensionen:
Kurz-Rezension „Wisting und die Stunde der Wahrheit“ – Jorn Lier Horst
Rezension „Wisting und der See des Vergessens“ – Jorn Lier Horst
Rezension „Wisting und der Atem der Angst“ – Jorn Lier Horst
Rezension „Wisting und der fensterlose Raum“ – Jorn Lier Horst
Rezension „Wisting und der Tag der Vermissten“ – Jorn Lier Horst
Das Buch wurde mir als Rezensionsexemplar freundlicherweise von Piper Verlag* über NetGalley* zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür! Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.
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