Droemer Verlag* | Broschierte Ausgabe | 416 Seiten | 16,00 € |Amazon* und im örtlichen Buchhandel
INHALT:
1987 verbringen die beiden besten Freundinnen Laura und Iben die Winterferien wie jedes Jahr bei Lauras geliebter Tante Hedda in deren Feriendorf Gärdsnäset in Schonen in Süd-Schweden. Doch beim Luciafest geraten die Mädchen wegen eines Jungen in Streit, und am Ende des Abends brennt der Festsaal lichterloh. Laura wird schwer verletzt, Iben stirbt in den Flammen. 30 Jahre lang wird Laura nicht nach Gärdsnäset zurückkehren, ihre Tante wird sie nie wiedersehen.
Als Laura nun die Nachricht erhält, dass Hedda gestorben ist und ihr Gärdsnäset vererbt hat, ist sie geschockt. Muss sie sich nun doch noch den Dämonen der Vergangenheit stellen? Notgedrungen reist Laura nach Schonen, um das halb verfallene Feriendorf zu verkaufen. Doch die Käufer sind merkwürdig aggressiv, und bald mehren sich die Anzeichen, dass Hedda einem dunklen Geheimnis auf der Spur war …
MEINUNG:
Von Anders de la Motte hatte ich bereits Sommernachtstod gelesen und war sehr angetan von seiner Art der Geschichten. Auch in Winterfeuernacht gibt es wieder ein Geheimnis. Laura ist gezwungen an den Ort ihrer Kindheit zurückzukehren als deren Tante Hedda verstirbt und sie als einzige Erbin einsetzt. Damals, 1987, gab es einen Brand, bei dem ihre besten Freundin Iben ums Leben gekommen ist. Von diesem Ereignis hat Laura nicht nur körperliche Schäden davongetragen. Mit der Rückkehr in das Feriendorf Gärdsnäset, welches ihr ihre Tante vererbt hat, kommen die alten Erinnerungen wieder hoch. Als Laure die letzten Angelegenheiten regeln möchte, kommt es zu gewissen Vorfällen, die Laura dazu veranlassen zu hinterfragen, was damals wirklich passiert ist.
Laura ist eine recht distanzierte Frau nach außen hin, aber nach innen hin dennoch voll mit Emotionen. Es gibt zwei Erzählstränge: Einen in der Gegenwart und einen in der Vergangenheit, der mit dem Brand endet. Bei den Geschehnissen, um den Brand könnte man denken, dass völlig klar ist, was passiert sein muss, aber dem ist natürlich nicht so. Es gibt sehr viele Personen, die alle ihre eigenen Absichten haben und dann wird nach und nach offengelegt.
Besonders gut gefiel mir die Atmosphäre. Anders de la Motte ist ein Meister darin uns mit nach Süd-Schweden zu nehmen, denn dort ist das, wenn auch fiktive, Feriendorf angesiedelt. Sowohl in der Gegenwart als auch in der Vergangenheit spielen die Ereignisse im Winter und die klirrende Kälte kriecht förmlich durch die Seiten. Er bringt in Form des Winterfeuers immer auch so eine gewisse mystische Komponente mit rein, denen auch Lauras Tante Hedda immer sehr zugetan war. Normalerweise bin kein großer Freund von so etwas, aber hier hat es wunderbar zur Atmosphäre der Landschaft gepasst.
Wieder einmal wird hier gezeigt, wie aus persönlichen Emotionen und Befindlichkeiten eine Abwärtsspirale entstehen kann, die viele Menschen zu Opfer und Tätern macht durch Verkettung von vielen Ereignissen. Es ist wie eine Art Dominoeffekt, der dann ausgelöst wird.
FAZIT:
Winterfeuernacht ist für mich ein grandioser und vor allem sehr eindringlicher Krimi gewesen, der in mir noch lange nachklingen wird. Anders de la Mottes Romane schaffen auch eine tiefe Atmosphäre für die Landschaft Süd-Schwedens, auch wenn seine Orte fiktiv angelegt sind. Ich kann den Autor nur jedem ans Herz legen, der gerne skandinavische Spannungsliteratur liest und der eben nicht den typischen Ermittlungsroman möchte.
Ich vergebe 5 von 5 Sternen.
Das Buch wurde mir als Rezensionsexemplar freundlicherweise von Lovelybooks* zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür! Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.
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3 Kommentare zu „Rezension „Winterfeuernacht“ – Anders de la Motte“