Kanon Verlag* | Gebundene Ausgabe | Übersetzerin: Hinrich Schmidt-Henkel | 255 Seiten | 23,00 € | Amazon* und im örtlichen Buchhandel
INHALT:
Ein turbulentes Jahr voller Freundschaft! Ein Buch über das Finden des eigenen Tons, über die Kraft der Sprache. Kühe, Windräder und die sonderbare Welt einer Internatsschule: Eine junge Mutter zieht mit Mann und Baby nach Westjütland, ins „Land der kurzen Sätze“. Eine einfache Unterhaltung wird für sie zum Wagnis, und das Leben selbst ist auf einmal voller Hindernisse. Mutterschaft, Ehe und Fahrprüfung: alles kaum zu schaffen. Doch als sie Kummerkasten-Redakteurin bei der lokalen Zeitung wird, ändert sich ihr Leben, und der Himmel bricht auf. –
MEINUNG:
Bisher habe ich fast ausschließlich Thriller und Krimi aus Dänemark gelesen. Aus diesem Grund dachte ich, es wäre mal Zeit für Belletristik. Ich bin in einigen Buchvorschauen für das Frühjahr auf diesen Roman gestoßen, da er in Dänemark hochgelobt wird.
Man muss ganz klar die Aufmachung des Buches aus dem Kanon Verlag loben. Ich finde vor allem den Umschlag, in sehr hochwertigem Papier und die Tatsache, der er nur ungefährt Dreiviertel des Buches bedeckt richtig toll. Auch ohne den Umschlag sieht das Buch für sich sehr schön aus. Ich mag sehr gerne Briefromane und dieses Buch bedient genau diese Leidenschaft von mir, denn zwischen den normalen Kapiteln gibt es immer wieder die Briefe an den Kummerkasten und die Antworten darauf. Die namenlose Protagonistin ist eine junge Mutter und zusammen mit ihrem Partner wohnt sie auf dem Gelände einer Heimvolkshochschule, die es so nur in Dänemark gibt und die man als eine Art Internat sehen kann. Ihr Partner unterrichtet dort. Die Schule befindet sich in Westjütland. Die Protagnistin kommt vermutlich eher aus der Großstadt.
Ich finde, dass nicht so leicht ist konkret zu sagen, worum es in dem Buch wirklich geht, denn die fehlenden Handlung und der rote Faden sind meine größten Kritikpunkte an dem Buch. Die Protagonistin macht ihren Führerschein. Man erfährt, dass es ihr nicht leicht fällt. Es geht weiterhin um die Betreuung ihres Kindes und dann gibt es noch ihre Freundin Krisser, die erfolgreich ein Hotel betreibt und ebenfalls Mutter ist. Diese drei Themen wechseln sich in den Kapiteln, die recht kurz sind, ab. Das Buch nimmt einen mit in den Alltag der Protagonistin und der so banal, dass leider kaum mein Interesse geweckt hat hier mehr erfahren zu wollen. Es gibt keinen wirklich Spannungsbogen bzw. das Buch weißt nicht die klassische Struktur einer Heldenreisen auf. Vielleicht konnte ich zu der Art des Autorin keinen Zugang finden bzw. mir erschließt sich das Besondere hier nicht einfach nicht.
Am meisten haben mir noch ihrer Antworten als Kummerkasten-Redakteurin gefallen, denn da einige gute und tiefsinnig Gedanken dabei, die mich haben kurz innerhalten lassen. Vermutlich soll dies genau die Diskrepanz aufzeigen, dass sie so viel mehr zu sagen hätte, aber es der Alltag nicht wirklich zu lässt. Ich habe mich auch gefragt, ob dies ihre einzige Beschäftigung ist und für welches Medium sie den Kummerkasten schreibt. Diese Fragen werden nicht beantwortet. Möglicherweise ist es nicht wichtig, dennoch bleibe ich unschlüssig zurück, was mir die Geschichte sagen wollte.
FAZIT:
Meter pro Sekunde ist ein dänischer Roman, der sich mir nicht so ganz erschließen wollte. Es gibt für mich Pluspunkte für den Aufbau, der die banalen Kapitelinhalte etwas aufgelockert hat durch die Kummerkastenbriefe. Dennoch fiel es mir ab der Hälfte schwer mich zum Weiterlesen zu animieren, da mir der Zugang zu dem Buch nicht gelungen ist. Vielleicht wäre es hilfreich zu erfahren, wie Dänen dieses Buch lesen, denn in Dänemark ist es ein Bestseller.
Das Buch wurde mir als Rezensionsexemplar freundlicherweise von Kanon Verlag* zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür! Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.
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3 Kommentare zu „Rezension „Meter pro Sekunde“ – Stine Pilgaard“