Tinte & Feder Verlag* | Taschenbuch | 296 Seiten | 9,99 € | Amazon* und im örtlichen Buchhandel
INHALT (Achtung Spoiler, wenn man die vorherigen Bände nicht kennt):
Bernried am Starnberger See, 1938: Elisabeth Lehmann ist voller Angst, dabei könnte ihr Glück so groß sein. Sie erwartet erneut ein Kind. Doch was passiert, wenn sie wieder kein gesundes Kind zur Welt bringt und jemand hiervon erfährt? Schließlich weiß sie, was mit ihrer Haushälterin Inge geschehen ist …
Wilhelmine von Falkenbach ist derweil verzweifelt auf der Suche nach ihrer großen Liebe – Martin, der für seinen Widerstand verhaftet wurde. Halten ihr Vater oder ihr Bruder Informationen zurück?
Die Fabriken der Familien Lehmann und von Falkenbach laufen im Hochbetrieb, doch mehrere politische Verantwortliche glauben, dass die Waffenproduktion weiter vorangetrieben werden sollte. Und auch in den Familien werden die Gräben größer. Kann Paul-Friedrich von Falkenbach sie vor den drohenden Gefahren bewahren?
MEINUNG:
Der Mut der Frauen ist der fünfte Teil der Falkenbach Saga von Ellin Carsta, nach Das Unrecht der Väter , Die Stärke der Töchter, Der Bund der Familien und Die Wege der Söhne, welches mich wieder sehr gut unterhalten hat. Alle Bänden sollte zwingend in der richtigen Reihenfolge gelesen werden.
Der fünfte Band knüpft nahtlos an die Geschehnisse in Band 4 an. Der vierte endet damit, dass Ferdinand unabsichtlich Wihelmines Liebsten Martin verraten hat. Martin kommt in ein Arbeitslager. Elisabeth erwartet nach dem Tod ihres ersten Kindes, ihr zweites Kind. Ferdinands Karriere läuft auf Hochtouren. Die Gräben zwischen Lehmanns und von Falkenbachs werden größer, nicht nur, weil die politischen Ansichten unterschiedlich sind.
Mich hat diesmal sehr das Schicksal von der Haushälterin Inge mitgenommen, die zwangssterilisiert werden muss, weil ihre Schwester in den Augen des Regimes nicht gesund ist. Die Zwangssterilisation ist damals üblich gewesen, aber es ist grausam zu lesen und absolut verständlich, dass Inge in ein tiefes Loch fällt. Manch einer der Familie geht darüber etwas zu locker für meine Gefühle hinweg. Immerhin macht sich Gustav als Arzt ein paar mehr Gedanken. Über allem schwebt auch die Furcht von Elisabeth, die erneut schwanger ist, erneut ein behindertes Kind zu bekommen und womöglich das gleiche Schicksal wie Inge zu erleiden. Es gibt ein schicksalshafte Nacht, in der Elisabeth ein paar folgenreiche Entscheidungen trifft, die ich äußerst fragwürdig finde und die sicher noch ein Nachspiel haben werden.
Der Graben zwischen den Familien wird größer, nicht nur durch hinzukommenden Geheimnisse und Intrigen, sondern auch die politischen Einstellungen gehen sehr auseinander. Einige wollen in dem neuen Deutschland aufstreben, wie z.B. Ferdinand. Andere wie Käthe, Wilhelm und Wilhelmine verurteilen das Regime aufs Schärfte. Es gibt ganz eindeutig hier einige Sympathieträger in den Familie, aber andere Charaktere finde ich wirklich schwierig, wenn teilweise auch unterhaltsam. Es gibt kaum jemanden, der vom Weg der Tugend abtrünnig wird und sogar Straftaten vertuscht. Wie immer aber trotzdem recht unterhaltsam und schnell wegzulesen.
FAZIT:
Auch der fünfte Band der Falkenbach Reihe, Der Mut der Frauen, hat sich wieder in einem Rutsch lesen lassen. Man kann sagen, dass es in den Familien von Falkenbach und Lehmann niemals langweilig wird. Immer wenn ein Thema scheinbar geklärt ist, kommen neue Probleme, Geheimnisse und Intrigen.
Das Buch wurde mir als Rezensionsexemplar freundlicherweise von Ellin Carsta zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür! Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.
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Ein Kommentar zu „Rezension „Der Mut der Frauen“ – Ellin Carsta“